AK-Warnung
Trickbetrug mit Handys über Internetchat
03.08.2009
Die Arbeiterkammer (NÖ) warnt vor Trickbetrügern in Internet-Chatrooms. Wer auf den Trick rein fällt muss mit Kosten in der Höhe von rund 250 Euro rechnen.
In letzter Zeit dürften laut der AK Mitteilung zahlreiche Internet-Chatroom-User auf hinterhältige Trickbetrüger herein gefallen sein.
Trick-Betrug
Die Betrüger forderten ihre Opfer via Chateintrag
auf ihnen ihre Handynummer zu senden. Im Anschluss daran sollten die Opfer
ein Foto ihrer "Internetfreunde" direkt aufs Handy erhalten. Doch
ein Foto kommt nie an - stattdessen wartet auf die gutgläubigen Personen
eine teure Überraschung. Denn die preisgegebene Handynummer wurde für eine
Aufladung auf einer Wettplattform missbräuchlich genutzt. Kostenpunkt: 250
Euro.
Auflademöglichkeit für Spiel- und Wettplattformen ausgenutzt
„Um
eine Aufladung eines registrierten Spielekontos direkt über die
Handyrechnung vorzunehmen, musste zunächst die Handynummer auf der
Wettplattform bekannt gegeben werden. Der in weiterer Folge via SMS
übermittelte TAN-Code diente dann zur Absicherung der Transaktion. Die SMS
enthielt jedoch außer dem TAN Code selbst nur die Aufforderung selbigen im
Web einzutragen - leider ohne Information, von wem und zu welchem Zweck
dieser TAN Code eigentlich auf das Handy zugestellt wurde", erklärt
AKNÖ-Konsumentenschutzexperte Michael Dunkl.
Diese Schwachstelle nutzten vermeintliche BetrügerInnen aus. „Konsumenten wurden in Chatrooms unter einem Vorwand nach Handynummern und in weiterer Folge nach dem TAN-Code, der via SMS übermittelt wurde, gefragt. Mit Hilfe dieser Daten war es den Tätern möglich, Geld auf ihr eigenes Konto auf der Wettplattform zu buchen. Das Geld wurde von den Tätern vermutlich verspielt oder via Bankkonto ausbezahlt.
Den Handybesitzern selbst wurde dieser Betrag, meist handelt es sich um 250 Euro, dann auf der Handyrechnung ausgewiesen“, schildert Dunkl die Vorgangsweise.
Mehrere Betroffene
Laut der AKNÖ gibt es in Niederösterreich bis
jetzt rund 21 Geschädigte. Diese haben bereits bei der Polizei, welche
mittlerweile an dem Fall arbeitet, Anzeige erstattet. Weitere Beroffene
sollten ebenfalls so handeln, je früher der Betrug gemeldet wird umso höher
sind die Chancen sein Geld wieder zurück zu bekommen.
Mobilfunkbetreiber zeigt sich kulant/Dienst mittlerweile eingestellt
Gespräche
des AKNÖ-Konsumentenberaters mit dem Betreiber zeitigten rasch Erfolge: „Der
Mobilfunkbetreiber hat sich in unbürokratischer Weise bereit erklärt, den
Schaden zu übernehmen. Die Betrogenen müssen die durchschnittlich 250 Euro
nicht bezahlen." Außerdem hat das Mobilfunkunternehmen schnell reagiert
und den Dienst in dieser Form eingestellt.
Häufig handelt es sich bei den Betroffenen um Eltern, deren Kinder die Handys nutzen und hier vermutlich auf diesen Trick hereingefallen sind. „Deshalb ist es wichtig, dass sowohl Eltern als auch Jugendliche informiert werden, dass die unüberlegte Weitergabe von persönlichen Daten im Internet, aber auch am Telefon finanziell unangenehme Folgen haben kann“, warnt Michael Dunkl.