Nach 12 Jahren

Twitter erstmals in den schwarzen Zahlen

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Der US-Kurzmitteilungsdienst hat aktuell monatlich 330 Millionen aktive Nutzer.

Es geschehen doch noch Wunder:  Twitter  hat erstmals die Gewinnschwelle geknackt. Im vierten Quartal fiel wegen gut laufender Verkäufe von Werbevideos und eines strengen Sparregimes ein Überschuss von rund 91 Mio. Dollar (73,8 Mio. Euro) an, wie der US-Kurznachrichtendienst am Donnerstag mitteilte. Im Vorjahreszeitraum war noch ein Verlust von etwa 167 Mio. Dollar in der Bilanz gestanden.
 
 

Trendwende

Mit dem ersten Gewinn in der nunmehr zwölfjährigen Firmengeschichte leitet Twitter eine Trendwende ein. Viele Investoren hätten sich diese schon vor einer Weile gewünscht. Twitter-Chef Jack Dorsey will den Konzern weiter trimmen und auch im Gesamtjahr schwarze Zahlen schreiben. Im Rennen um Werbekunden setzte der Kurznachrichtendienst mit dem Markenzeichen des zwitschernden Vögelchens zuletzt verstärkt auf die zeitgleiche Übertragung von Konzerten, Sportveranstaltungen und Pressekonferenzen. Zudem wurde die Vorgabe abgeschafft, das ein Tweet maximal 140 Zeichen umfassen darf.
 
Im vierten Quartal kletterte der Umsatz um zwei Prozent auf 731 Mio. Dollar. Es war das erste Plus seit dem vierten Quartal 2016 und lag deutlich über den Erwartungen von Analysten. Dorsey arbeitet seit einiger Zeit an der Erschließung neuer Erlösquellen wie der Lizenzierung von Daten.

 

Nicht alles eitel Wonne

Trotz der Fortschritte konnte Twitter allerdings nicht auf ganzer Linie überzeugen. Die wichtige Zahl der monatlich aktiven Nutzer auf dem Heimatmarkt fiel zum Vorquartal um eine Million auf 68 Millionen. Weltweit kommt das Unternehmen aus San Francisco, das mit Facebook und Snapchat um die wertvolle Zeit der Nutzer ringt, auf monatlich 330 Millionen aktive Teilnehmer. Twitter geht nach eigenen Angaben verstärkt gegen automatisierte Konten, sogenannte Bot-Profile, vor.
 
Die Börse feierte den Premierengewinn trotzdem: Die Twitter-Aktie sprang vorbörslich um 17 Prozent in die Höhe. In den vergangenen zwölf Monaten hat das Papier bereits 47 Prozent zugelegt und damit deutlich mehr als der S&P-Index, der auf eine Zuwachsrate von 17 Prozent kam.
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