Geniale Twitter-Studie

So verändert sich unsere Stimmung täglich

30.09.2011


Egebnisse zeigen: Unsere Laune wird stark vom Job beeinflusst.

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© dpa - Bildfunk
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Das Twittern mehr über uns verrät, als wir dachten , brachte eine Studie bereits ans Licht. Außerdem wissen wir dank dem beliebten Kurznachrichtendienst, wo die glücklichsten Menschen leben . Und nun zeigt eine neue, äußerst umfangreiche Studie, wie sich unsere Gemütslage im Laufe eines Tages verändert.

Unglaubliche Datenmenge
Um an diese interessanten Daten zu kommen, haben die beiden US-Forscher Michael Macy und Scott Golder von der New Yorker Cornell Universität insgesamt eine halbe Milliarde Tweets untersucht. Die Studie wurde im Zeitraum von zwei Jahren durchgeführt und untersuchte die Twitter-Einträge von 2,4 Millionen Menschen in 84 Ländern. Personen die im Zeitraum weniger als 25 Tweets veröffentlichten wurden in der Studie nicht berücksichtigt. Ausgewertet wurde diese riesige Datenmenge mit einem eigens entwickelten Textanalyse-Programm. Zuvor wurden die Wörter bzw. Wortstämme in unterschiedliche psychologische Kategorien eingeteilt. Und nun wurde die Studie beendet und zeitgleich im Wissenschaftsmagazin "Science" veröffentlicht.

Ergebnisse
Das Gesamtergebnis kann man wie folgt beschreiben: In der Früh sind die Menschen am besten gelaunt, je später es wird, umso deutlicher sinkt unsere Gemütslage. Laut der Analyse verschickten die Probanden nämlich früh am Morgen und kurz nach Mitternacht Tweets mit besonders positiven Inhalten. Laut den beiden Wissenschaftlern kann man daraus schließen, dass der Alltagsstress (Job, Schule, Studium, etc.) unser Gemüt negativ beeinflusst.

Diese These wird auch damit untermauert, dass am Wochenende die positiven Einträge eindeutig dominierten. Zwar nimmt die gute Laune tagsüber auch am Wochenende ab, insgesamt bleibt die Stimmungslage an den freien Tagen aber deutlich höher. Im arabischen Raum wurden die meisten positven Tweets am Freitag und Samstag versendet, dort beginnt die Arbeitswoche ja am Sonntag.

Weiters fanden Macy und Golder heraus, dass die Twitterer an freien Tagen deutlich später loslegen. Laut der Analyse schliefen sie rund zwei Stunden länger.

Grafik
Die obere Weltkarte zeigt die durchschnittliche Haeufigkeit positiver Twitter-Meldungen in verschiedenen Laendern, dunklere und intensivere Rottoene stehen dabei fuer viele positive Tweets, fuer schwarz gefaerbte Laender fehlten Daten, die untere Weltkarte zeigt, in welchen Laendern Twitter-Nutzer besonders viele negative Tweets (dunkelblau) verschickten, schwarz markiert sind Bereiche, aus denen keine Tweets fuer die Studie erfasst wurden.

© Science

Grafik öffnet sich per Mausklick; (c) Science/AAAS/dapd

Fazit
Den beruflichen und demografischen Hintergrund der Twitterer kannten Macy und Golder allerdings nicht. Dadurch sind zahlreiche Faktoren, die die Tweets beeinflusst haben könnten, nicht erfasst, wie die Forscher selbst schreiben. Sie halten ihre Erkenntnisse dennoch für gesichert: "Die ähnlichen Verhaltensmuster, die wir in verschiedenen Kulturen beobachtet haben, geben uns die Sicherheit, dass das Mitteilen von Gefühlen eine verlässliche Grösse ist."
 

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