China
Update: Suchdienst von Google gesperrt?
25.06.2009
Chinesische Regierung wirft Google Verbtreitung obszöner Daten vor
Update: Chinas Vorwürfe
Die chinesische Regierung hat dem
US-Internetkonzern Google vorgeworfen, mit der englischen Version seiner
Suchmaschine der Verbreitung obszönen Materials in China Vorschub zu
leisten. Google in China müsse sich streng an die geltenden Gesetze halten,
sagte Außenamtssprecher Qin Gang am Donnerstag. Die gegen Google ergriffenen
Strafmaßnahmen bezeichnete er als gesetzeskonform. Am Mittwochabend waren
einige Google-Seiten in China für etwa eine Stunde nicht zu öffnen. In der
vergangenen Woche hatte die Aufsichtsbehörde Google angewiesen, auf seiner
chinesischen Seite "pornografische und vulgäre" Inhalte zu
blocken.
Hier können Sie den Artikel vor dem Update noch einmal lesen:
Laut amerikanischen Medienberichten hatten chinesische Internet-Nutzer am
Donnerstag keinen Zugang mehr zu den Google-Diensten. Einigen Berichten
zufolge waren weder die Hauptseite (google.com) des Angebots noch die
chinesische Version erreichbar. Ein Unternehmenssprecher bestätigte, dass
der Suchmaschinen-Anbieter zurzeit die Angelegenheit untersucht und man
hoffe, dass der Dienst bald wiederhergestellt werden könne. Eine chinesische
Meldestelle für "illigale Internet-Informationen" hat Google
kürzlich vorgeworfen, Links zu "vulgären und obszönen"
Websites zu ermöglichen.
Unterschiedliche Angaben
Im
Gegensatz zu den amerikanischen Medien, berichteten französiche, dass die
chinesische Google-Website gar nicht gesperrt war und die allgemeine nur für
zwei Stunden nicht erreichbar war und seit mehreren Stunden wieder
uneingeschränkt funktioniere. Vor einiger Zeit wurden ja (wir berichteten)
mehrere ausländische Dienste, wie Twitter oder die neue
Microsoft-Suchmaschine Bing, vorübergehend komplett gesperrt, um mögliche
Ausschreitungen und Demonstrationen zu einer Gedenkfeier zu verhindern.
China sperrt alle Internet-Angebote, die Inhalte zugänglich machen, welche
der Regierung ein Dorn im Auge sind. Google hat jedoch vor einigen Jahren
ein Abkommen mit der Regierung in Peking beschlossen, bei dem sich der
Konzern verpflichtete,obszöne und vulgäre Suchergebnisse wegzufiltern. Warum
die Seite nun doch gesperrt war oder ist, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt
noch nicht klären.
Filtersoftware weiter umstritten
Unterdessen forderte die
US-Regierung die Behörden in China auf, auf ihre Pläne für die Einführung
eines Internet-Filters auf allen neu verkauften Personalcomputern zu
verzichten. In einem Brief an die zuständigen Behörden in Peking erklärten
Wirtschaftsminister Gary Locke und der Handelsbeauftragte Ron Kirk, die
Anordnung könnte einen Verstoß gegen die chinesischen Verpflichtungen zum
freien Handel darstellen. Auch hätten die PC-Hersteller nicht genügend Zeit
gehabt, um die Anordnung umzusetzen.