Raubkopierer im Visier

Verlage gehen gegen E-Book-Piraten vor

15.02.2012


Erstmals wurden gerichtliche Verfügungen gegen Internetdienste erlassen.

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© AP/Barnes & Noble, Jim Sulley
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Eine internationale Verlagsallianz geht von Deutschland aus juristisch massiv gegen Anbieter von E-Book -Raubkopien im Internet vor. Das Landgericht München I habe auf ihren Antrag hin 17 einstweilige Verfügungen gegen Betreiber des Sharehoster-Diensts "ifile.it" und der damit verbundenen Internetlinkliste "library.nu" erlassen, teilten der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und der Internationale Verlegerverband IPA am Mittwoch in Frankfurt am Main mit. Die beiden Dienste böten mehr als 400.000 digitale Bücher kostenlos in sehr guter Qualität zum Download an.

Profitables Geschäft
Planmäßige Urheberrechtsverletzungen im Internet hätten sich zu einem "hochkriminellen und profitablen Geschäft" entwickelt, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, Alexander Skipis. Das gefährde die Interessen von Autoren, aber auch jene von Tausenden anderer Menschen, die ihre Arbeitskraft für die Entwicklung eines kulturellen Beitrags für die Gesellschaft einsetzten.

Piraterie-Seite mit 8 Mio. Euro Umsatz
Die einstweiligen Verfügungen wurden den Betreibern den Angaben der Verlage zufolge in Irland zugestellt. Demnach setzten diese durch Werbung, Spenden und Vermarktung von exklusiven Premiumzugängen jährlich acht Mio. Euro mit ihrer Piraterie-Website um. Den rechtlichen Schritten vorangegangen seien aufwendige eigene Ermittlungen, erklärten die Verbände. Die Seitenbetreiber hätten sich hinter Tarnnamen und falschen Firmen versteckt. Die Server hätten zuerst in Deutschland gestanden, seien dann aber in die Ukraine gewechselt.

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