Facebook-Chef Mark Zuckerberg bestätigte vorhandene Pläne - Experten schlagen Alarm.
Zahlreiche internationale Kinderschutz-Experten und -Gruppen rufen Facebook-Chef Mark Zuckerberg dazu auf, seine Pläne für eine Version der Online-Plattform Instagram für Kinder unter 13 Jahren aufzugeben. Eine solche Plattform würde die Angst von Kindern ausnutzen, etwas zu verpassen und sich an dem unstillbaren Wunsch nach Anerkennung durch Gleichaltrige bedienen, hieß es in einem offenen Brief der Organisation Commerce-Free Childhood an Zuckerberg.
Angst etwas zu verpassen
Zu den Unterzeichnern des Briefes gehören unter anderem Kinderschutz-Organisationen aus den USA, Kanada, Afrika oder Australien. "Der unerbittliche Fokus der Plattform auf Aussehen, Selbstdarstellung und Branding stellt eine Herausforderung für die Privatsphäre und das Wohlbefinden von Jugendlichen dar." Kinder und Jugendliche würden dazu verleitet, beständig auf ihre Handys zu schauen und Fotos mit ihren Followern zu teilen. Was Kinder heute aber wirklich bräuchten, sei Zeit zum Spielen, Lernen und sich Sozialisieren - ohne digitale Geräte, heißt es auf der Webseite von Commerce-Free Childhood.
Pläne bestätigt
Zuckerberg hatte die Pläne für eine Kinder-Version von Instagram kürzlich vor einem Ausschuss des US-Kongresses bestätigt. Sie seien noch in einem frühen Stadium, sagte er demnach. Eine Sprecherin von Facebook bestätigte US-Medienberichten zufolge, der Konzern halte an den Plänen fest. "Die Realität ist, dass Kinder online sind", sagte Stephanie Otway. Man stimme darin überein, die Sicherheit, mentale Gesundheit und Privatsphäre der Kinder an erste Stelle zu setzen. Eine Instagram-Version für Kinder werde frei von Werbung sein. Zudem sollen die Eltern der Kinder die Konten verwalten, sagte sie demnach.
Derzeit ab 13 Jahren
Instagram, das wie WhatsApp zum Facebook-Konzern gehört, ist für Nutzer ab 13 Jahren gedacht. Commerce-Free Childhood merkte dazu aber an, dass es bereits viele Nutzer unter 13 Jahren mit gefälschten Accountprofilen gebe. Zusätzlich zu ihnen wolle Facebook jetzt auch Millionen Jüngere gewinnen, die noch kein Konto hätten.