Risiken & Nebenwirkugen
Wie gefährlich ist die 3D-Technologie?
25.01.2011
Immer mehr Menschen haben Beschwerden nach der Rezeption von 3D-Filmen.
Die Filmstudios in Hollywood und auch die TV-Gerätehersteller
in Asien setzen darauf, dass 3D der nächste große Trend in der Unterhaltungselektronik wird. Und das, obwohl es offenbar nicht zu unterschätzende Nebenwirkungen gibt. Millionen Menschen berichten von Beschwerden beim Ansehen eines 3D-Films. Nach Angaben von Augenoptikern hat möglicherweise bis zu jeder Vierte Zuschauer Probleme bei 3D-Filmen. Im schlimmsten Fall führen sie zu Übelkeit und Kopfschmerzen.
Neue Displays sollen gegensteuern
Da die Probleme bekannt sind, haben Forscher schon damit begonnen, 3D-Bildschirme zu entwickeln
, die genau das verhindern sollen. Von der Marktreife sind solche Geräte aber noch entfernt. Das hält die Unterhaltungsindustrie aber nicht davon ab, immer mehr Filme, Fernsehshows und anderes Material in 3D zu produzieren. Jeff Katzenberg, der Chef von Dreamworks Animation, nennt 3D "die größte Innovation für das Kino seit der Einführung des Farbfilms".
Auswirkungen noch nicht erforscht
Wie sich das Betrachten eines dreidimensionalen Films auf den Menschen genau auswirkt, ist noch kaum erforscht. Größere Studien gibt es noch nicht. Eine Untersuchung mit 115 Südkoreanern zeigte, dass 3D die Augen mehr belastet als 2D. Die Regierung empfiehlt seitdem, dass man nach einer Stunde 3D-Film eine Pause von 15 Minuten machen sollte. Auf Basis einer Online-Befragung erklärte die Vereinigung der Amerikanischen Augenoptiker, dass bis zu 25 Prozent der Zuschauer beim Betrachten eines 3D-Films Kopfschmerzen, Übelkeit oder eine eingetrübte Sehfähigkeit hätten.
Warnungen der Hersteller
Die TV-Hersteller forschen zwar auch zu dem Thema, veröffentlichen ihre Ergebnisse aber nicht. Samsung warnt
aber beispielsweise auf seiner australischen Website, die 3D-Fernseher könnten zu "Bewegungskrankheit, Desorientierung, Augenbelastung und verminderter Haltungsstabilität" führen. Zuschauer können also das Gleichgewicht verlieren und hinfallen. Wer in schlechter körperlicher Verfassung sei, Schlaf brauche oder Alkohol getrunken habe, solle auf 3D verzichten, heißt es weiter. Nintendo empfiehlt
, dass Kinder unter sechs Jahren die neue 3D-Konsole nicht nutzen sollten, weil die Entwicklung der Sehfähigkeit beeinträchtigt werden könnte.
Ausgeklügelte Technik
Der dreidimensionale Eindruck entsteht bei dreidimensionalen Filmen dadurch, dass dem Auge verschiedene Bilder gleichzeitig gezeigt werden. Aber das Auge sucht in einer Szene auch noch nach einem anderen Hinweis auf die räumliche Tiefe: Es erwartet, dass es auf unterschiedliche Entfernungen fokussieren muss, um scharf zu sehen. Wenn ein Objekt näher kommt, dann dreht sich das Auge nach innen, zur Nase hin. Dies geschieht auch bei 3D-Filmen, wenn ein Objekt auf den Betrachter zu kommt. Das Problem ist, dass die Augen, wenn sie sich nach innen drehen, erwarten, dass sich der Fokus ändert. Der Bildschirm kommt aber nicht näher. Dieser Zwiespalt führt dazu, dass die Augen ständig umschalten und so sehr viel arbeiten müssen.
Filmproduzenten reagieren bereits
Auf die Probleme reagieren auch die Filmemacher. Sie vermeiden allzu drastische Effekte, die die Augen zu sehr belasten könnten. Auch achten sie darauf, dass das Hauptelement einer Szene, zum Beispiel das Gesicht eines Schauspielers, in der gleichen Entfernung wie der Bildschirm zu sein scheint. Das bringt die Augen weniger durcheinander. Andererseits schränkt dies aber auch die Möglichkeiten der Regisseure ein.
Forscher arbeiten zwar an neuen Brillen, die 3D besser abbilden, bis sie auf den Markt kommen, können aber noch Jahre vergehen. Bis dahin sollten die, die 3D sehen wollen, aber Probleme bemerkt haben, zumindest im Kino möglichst weit hinten sitzen.