Datensatz-Kette
Wie sicher ist die Blockchain-Technik?
25.02.2017
Vielfältige Anwendungsbereiche und großes Potenzial.
Die Digitalwährung Bitcoin gilt wohl als bisher bekannteste Anwendung von Blockchains, also Ketten von Transaktions-Datensätzen. Eingesetzt werden können solche Blockketten auch auf anderen Online-Marktplätzen, etwa Börse-Handelsplattformen oder im Energiebereich. Bei Elektrizität etwa können sich Verbraucher und Erzeuger ohne Zwischenhändler zusammenschalten, ein PV-Stromerzeuger und sein Nachbar.
Denkbare Anwendungsgebiete, zu denen es teils schon Pilotprojekte gibt, sind unter anderem: Grundbücher, Geburten- und Eheschließungsregister, Verzeichnisse über Veranlagungen (Asset Management), Echtheitsnachweise zur Zertifizierung von Ökostrom, Ablesung und Abrechnung von Strom, Gas oder Wärme, Abrechnung von E-Mobilität ("Roaming").
Wie sicher ist die Technik?
Die Sicherheit von Blockchain-Transaktionen gilt durch dezentrale Speicherung und Verschlüsselung als relativ hoch. Eine Blockchain enthält eine stetig wachsende Liste von Transaktions-Datensätzen - wie bei einer Kette, die ständig um neue Elemente erweitert wird. Ist ein Block vollständig, wird der nächste erzeugt. Jeder Block enthält eine Prüfsumme des vorhergehenden Blocks. Validiert werden die Blöcke durch Algorithmen - also eindeutige Handlungsvorschriften -, die nur in der richtigen Kombination den korrekten Hash (zum Beispiel 53l4hfi73rtp2fh73p ...) ergeben.
Ohne Blockchain würde etwa das Bitcoin-System nicht funktionieren, weil neue Einheiten der Kryptowährung nur auf Basis der bisher erzeugten Bitcoins errechnet werden können. Das Buchhaltungssystem aller Bitcoin-Transaktionen, die jemals getätigt wurden, ist webbasiert, dezentral und öffentlich. Die am Bitcoin-Netz angeschlossenen Computer verwalten gewissermaßen auch eine 1:1-Kopie der vollständigen Blockchain.
Experten sehen großes Potenzial
Das Potenzial von Blockchain in der Energiewirtschaft wird von Experten als vielversprechend angesehen. Neben geringeren Transaktionskosten, effizienteren Prozessen und damit Kostenvorteilen für die Kunden soll die Technologie auch die direkte Interaktion zwischen den Beteiligten erleichtern. Dadurch soll eine optimale Auslastung der Energieerzeugungskapazitäten zu einem optimalen Preis erreicht werden - mit neuen Geschäftsmodellen, dem Wegfall klassischer Intermediäre oder auch einer neuen Rolle für Energieversorger bzw. -händler. Manche Experten sehen die Chancen jedoch eher auf den B2B-Bereich zwischen kommerziellen Akteuren beschränkt und glauben noch nicht an die Durchsetzbarkeit auch bei "gleichberechtigten" Peer-to-Peer-Anwendungen auf privater Ebene, wenn etwa der eigene Toaster Solarstrom vom Nachbarn bezieht.