Zahl der Autoren sinkt

Wikipedia setzt jetzt auf neue Chefin

02.05.2014

Online-Lexikon tauschte Führung aus - Nur noch 76.000 aktive Mitschreiber.

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Das Online-Lexikon Wikipedia bekommt eine neue Führung. Die Software-Expertin Lila Tretikov wurde zur Chefin der Wikimedia-Stiftung berufen, von der die Enzyklopädie betrieben wird. Tretikov werde die Geschäftsführung am 1. Juni übernehmen, wie die in San Francisco angesiedelte Stiftung am späten Donnerstag mitteilte. Tretikov wurde in der Sowjetunion geboren und kam im Teenager-Alter in die USA. Zuletzt arbeitete sie acht Jahre lang bei der Softwarefirma SugarCRM, die auf Programme für Kundenverwaltung spezialisiert ist.

"Alte" Chefin fungiert als Beraterin
Die Wikimedia-Stiftung wurde seit 2007 von der kanadischen Journalistin Sue Gardner geführt. Sie solle Tretikov als Beraterin zur Seite stehen, hieß es. Wikipedia ist das bekannteste Projekt der gemeinnützigen Stiftung. Im März lasen 474 Millionen Menschen Wikipedia-Artikel. Daneben gibt es enger gefasste Angebote wie das Wörterbuch Wiktionary oder die Zitatesammlung Wikiquote. Die Wikimedia-Stiftung verfügt über ein Budget von knapp 40 Millionen Dollar.

Tretikov hat einige Aufgaben vor sich. Unter anderem gilt es, mehr Menschen für das Mitschreiben an Wikipedia zu begeistern. Wikipedia-Einträge kann prinzipiell jeder Internetnutzer verändern und ergänzen. Doch das tun immer weniger Menschen. Im Februar fiel die Zahl der aktiven Mitschreiber auf knapp 76.000, wie Zahlen der Stiftung zeigen. Vor drei Jahren waren es noch 89.000. Wikipedia versucht bereits, gegenzusteuern. Unter anderem soll die Software zum Verfassen der Artikel vereinfacht werden.

Auftragsschreiber

Außerdem gibt es Konflikte um Auftragsschreiber, die gegen Bezahlung Artikel über Unternehmen schönen. Wikipedia hatte jüngst strengere Regeln erlassen, um undurchsichtige Änderungen an Artikeln einzuschränken.

Die bisherige Wikimedia-Geschäftsführerin Gardner hatte vor gut einem Jahr angekündigt, das Amt abgeben zu wollen. Sie wolle sich stärker für politische Kampagnen einsetzen, sagte sie damals.
 

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