Virtuelle Währung

Wirbel um Grazer Bitcoin-Automat

01.04.2015

Start-up Coinfinity braucht laut der FMA keine Bankkonzession.

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© Reuters
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Wer in Österreich Bitcoins (virtuelle Währung) vertreibt, braucht dafür keine Banklizenz. Das stellte die Finanzmarktaufsicht (FMA) auf Anfrage des Grazer Start-ups Coinfinity klar. Das Unternehmen betreibt Österreichs einzigen aktiven Bitcoin-Automaten in Graz und verkauft auch Bitcoin-Gutscheine in Trafiken.

Bitcoins gibt es seit 2009, die digitale, von Staaten und Zentralbanken unabhängige Währung wurde als Antwort auf die Finanzkrise erfunden. Der Wert des virtuellen Geldes wird mittels komplexer Verfahren errechnet. Weil der Bitcoin-Wechselkurs zu echten Währungen stark schwankt, kommt die neue Währung vor allem bei Zahlungen im Internet zum Einsatz.

Grauzone
Rechtlich bewegen sich virtuelle Währungen in einer Grauzone. In einigen Ländern haben die Finanzaufseher vor Risiken gewarnt, andernorts, zum Beispiel in Kanada oder Großbritannien, gehen die Behörden lockerer mit dem Thema um, so Coinfinty-Anwalt Arthur Stadler am Mittwoch zur APA.

In Österreich ist das voriges Jahr in Graz gegründete Unternehmen Coinfinity praktisch der einzige Bitcoin-Anbieter. Am Automaten in der steirischen Landeshauptstadt wurden bisher mehr als 1.000 Transaktionen durchgeführt, sagte Coinfintiy-Gründer Max Tertinegg zur APA. "Man steckt Euro-Geldscheine rein und bekommt Bitcoins aufs Handy", erklärte der Grazer.

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Auch in Trafiken können Euro in Bitcoins getauscht werden - zu 25, 50 oder 100 Euro. Die Kunden erhalten einen Papierbon mit Code, den sie dann im Internet einlösen können. Wieviel virtuelles Geld man dafür bekommt, hängt vom Kurs zum Zeitpunkt der Einlösung ab. Tertinegg hat eine Zusammenarbeit mit 600 Trafiken vereinbart, 450 haben das System bereits implementiert. Darüber hinaus verkauft das Zwei-Mann-Unternehmen Bitcoins über eine Online-Plattform.

Bei uns werden Bitcoins immer beliebter
In Österreich akzeptieren bereits mehrere Geschäfte, Lokale und Zimmeranbieter Bitcoins. Auch in Online-Shops kann mit dem virtuellen Geld bezahlt werden. Wer die virtuelle Währung in der Trafik kauft, zahlt aufgrund anfallender Provisionen etwas mehr als bei Sofortüberweisung vom Konto.

Coinfinity-Anwalt Stadler sieht die FMA-Klarstellung für seine Mandanten als wichtigen Schritt. Nun seien auch die letzten aufsichtsrechtlichen Hürden für Bitcoin-Geschäftsmodelle in Österreich ausgeräumt. Er rechnet mit einem deutlichen Anstieg an Produkten mit der virtuellen Währung.

Coinfinity indes will sich vergrößern. "Wenn wir einen passenden Partner finden, nehmen wir einen rein", so Tertinegg. Bald sollen zwei Mitarbeiter dazukommen. Eigentlich will das derzeit profitable Start-up Unternehmensberatung zum Thema Bitcoins anbieten.

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