Microsoft reagiert
XP-Auslieferung auf Druck der Kunden verlängert
28.09.2007
Microsoft wird sein altes Betriebssystem Windows XP auf Druck vieler Kunden nun doch länger als geplant ausliefern.
PC-Hersteller wie Hewlett-Packard und Dell könnten ihre Computer bis zum 30. Juni 2008 mit XP statt mit Vista ausstatten, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Microsoft habe sich auf Wunsch seiner Kunden für die Verlängerung entschieden, hieß es. "Es geht darum, den Leuten mehr Flexibilität zu geben", sagte Microsoft-Manager Shanen Boettcher. Mit der Verlängerung hätten die Kunden jetzt 18 Monate Zeit für eine Umstellung.
HP, Dell, Fujitsu-Siemens mit XP
Noch Anfang der Woche wollte der
weltgrößte Softwarekonzern wie ursprünglich geplant das Geschäft mit XP im
kommenden Jänner einstellen. Bislang legen die großen Computerhersteller wie
Fujitsu-Siemens, HP und Dell ihren Vista-Rechnern vielfach zumindest eine
DVD mit XP zum sogenannten Downgrade bei, da nach wie vor eine große
Nachfrage nach der älteren Betriebssystem besteht. "Vor allem kleinere
Unternehmen benötigen zusätzliche Zeit, um ihre Anwendungen auf das neue
Betriebssystem anzupassen", sagte Hewlett-Packard-Manager John Dayan. Wenn
eine Firma nicht über das nötige technische Personal verfüge, sei ein
Umstieg deutlich komplizierter.
Schwellenländer bekommen XP bis 2010
In Schwellenländern
will Microsoft die "Starter Edition" von Windows XP sogar noch bis Mitte
2010 anbieten. Das neue Betriebssystem Vista benötigt deutlich mehr
Prozessor-Leistung und Speicher als sein Vorgänger. Mit Vista hatte
Microsoft nach vielfachen Verzögerungen Anfang des Jahres nach mehr als fünf
Jahren einen Nachfolger für Windows XP veröffentlicht. Die
Computer-Industrie hatte sich von der neuen Software eine deutliche Belebung
des Geschäfts erhofft, wurde aber enttäuscht.
Niederlage für Vista?
Während manche Branchenbeobachter die
anhaltende Nachfrage nach XP als Niederlage für Vista werten, spricht
Microsoft von einer natürlichen Übergangsphase. "Während sich der Umsatz mit
Windows Vista weiter stark entwickelt, haben wir erkannt, dass manche Kunden
noch mehr Zeit benötigen", sagte Microsoft-Manager Kevin Kutz dem
Branchendienst "c'net". Die in der Branche erhoffte Ankurbelung der
PC-Nachfrage durch das neue Betriebssystem ist nach Erkenntnissen der
Marktforscher von Gartner allerdings bisher weitgehend ausgeblieben.