Internet-Pionier kommt nach wie vor nicht so richtig in die Gänge.
Die anhaltenden Probleme im Online-Werbegeschäft haben Yahoo zum Jahresauftakt einen Umsatz- und Gewinnrückgang eingebrockt. Die Erlöse schrumpften um vier Prozent auf 1,04 Milliarden Dollar und unter dem Strich blieben nur noch 21 Millionen Dollar in der Kasse - ein Einbruch von mehr als 90 Prozent. Dem Internet-Pionier macht seit Jahren die Dominanz von Google & Co zu schaffen.
Konzernchefin Marissa Mayer (Bild oben) gelingt es trotz interner Neuerungen und der Übernahme mehrerer Firmen nicht, den Umsatz wieder anzukurbeln. Gleichwohl legte die Yahoo-Aktie am Dienstag nachbörslich 1,4 Prozent zu, nachdem Mayer durchblicken ließ, auch die Beteiligung an Yahoo Japan möglicherweise abzuspalten.
Firefox-Deal bringt weniger, als erwartet
Auch Mayers jüngster Deal mit Firefox, durch den Yahoo in den USA Google als bevorzugte Suchmaschine in Firefox-Browsern ersetzt, zahlt sich bisher nicht in klingender Münze aus. Zwar stieg der Zugriff über Yahoos Suchmaschine den Konzernangaben zufolge an. Doch schlägt sich das unter dem Strich nicht nieder, weil Yahoo Firefox offenbar viel Geld zahlt. Yahoo selbst hat nicht öffentlich gemacht, was den Konzern der prestigeträchtige Deal kostet.
Mayer steht deshalb seit längerem unter Druck von Yahoo-Aktionären. Im Jänner hatte sie zwar angekündigt, Yahoo zu zerlegen, indem die 40 Milliarden Dollar schwere Beteiligung an dem chinesischen Online-Betreiber Alibaba ausgegliedert wird. Ohne Alibaba steht Yahoos Rest mit seinen Email-, Suchmaschinen- und sonstigen Website-Diensten aber vor einer ungewissen Zukunft. Manchen Investoren wie Starboard Value ging der Schritt zudem nicht weit genug und sie fordern auch die Abspaltung von Yahoo Japan. Dem kam Mayer am Dienstag etwas entgegen und erklärte, Yahoo habe Berater beauftragt, herauszufinden, was "die vielversprechndsten Möglichkeiten" für den Bereich seien. Yahoo hält 35 Prozent an Yahoo Japan. Der Anteil könnte rund neun Milliarden Dollar wert sein.