Die Verhandlungen zwischen Yahoo und Microsoft sind ergebnislos zu Ende gegangen. Jetzt gibt es eine Google-Partnerschaft mit Yahoo.
Kurz nach dem Scheitern der Übernahme von Yahoo! durch den Softwareriesen Microsoft haben die Internetsuchmaschinen Yahoo! und Google eine Kooperation im Werbegeschäft bekanntgegeben. Dies gab Yahoo am Donnerstag (Ortszeit) in Sunnyvale (US-Bundesstaat Kalifornien) bekannt.
Kooperation über vier Jahre
Das Abkommen sei zunächst auf
vier Jahre angelegt und könne zweimal um je drei Jahre verlängert werden.
Die Kooperation könne Yahoo! rund 800 Mio. Dollar (519 Mio. Euro) jährlich
einbringen. Die Firmen räumten dem US-Justizministerium freiwillig eine
Überprüfungsfrist von dreieinhalb Monaten vor dem Inkrafttreten der
Vereinbarung ein. Sie benötigten für das Abkommen jedoch keine Zustimmung
von den Kartellbehörden, hieß es in der Yahoo!-Erklärung.
Yahoo! wird nach diesem Vertrag von Google verkaufte Werbung auf einigen seiner Webseiten in den USA und in Kanada zulassen. Google argumentierte laut "Washington Post", das Abkommen belebe die Konkurrenz und die Dynamik in der Onlinewerbung. Yahoo! und Google betonen, die Zusammenarbeit sei wettbewerbsfördernd, weil es Yahoo! vor einer Übernahme durch der Softwaregiganten Microsoft bewahre.
Microsoft hat kein Interesse mehr
Yahoo! hatte erst kurz zuvor
bekanntgegeben, dass der Übernahmeversuch durch Microsoft gescheitert sei.
Nach etlichen Treffen von Firmenvertretern beider Seiten habe sich ergeben,
dass Microsoft kein weiteres Interesse an einer Gesamtübernahme habe. Gegen
einen Verkauf des Suchmaschinen-Geschäfts habe sich der
Yahoo!-Verwaltungsrat ausgesprochen, weil dieser Bereich für die Zukunft des
Unternehmens von entscheidender Bedeutung sei. Ein Verkauf sei daher nicht
im Sinne der Aktionäre, hieß es in der Mitteilung.
Erst am Montag hatte Yahoo! seine Aktionäre in einem Schreiben zur Hauptversammlung um Unterstützung gebeten. In dem Brief rief das Unternehmen die Anteilseigner dazu auf, den bisherigen Aufsichtsrat wieder zu wählen und damit die von Multimilliardär und Yahoo!-Großaktionär Carl Icahn aufgestellten Kandidaten abzulehnen. Die Wahl des Aufsichtsrats bei der Hauptversammlung am 1. August sei die entscheidendste für die Aktionäre in der Geschichte des Unternehmens.
34,375 Dollar je Aktie
In der Woche zuvor hatte sich Icahn zu
Wort gemeldet und angekündigt, er werde den Verwaltungsrat auffordern, das
Unternehmen freiwillig an Microsoft zu verkaufen, sollte er die Kontrolle
bei Yahoo! übernehmen. Er hatte dem aktuellen Yahoo!-Verwaltungsratschef Roy
Bostock einen Preis von 34,375 Dollar je Aktie als angemessen vorgeschlagen.
Bei dem im Mai abgeblasenen Übernahmeangriff von Microsoft hatte der
Softwarekonzern zum Schluss 33 Dollar je Aktie geboten. Yahoo! hatte dem
Windows-Konzern zufolge mindestens 37 Dollar gefordert.
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