Internet-Studie

YouTube animiert Jugendliche zum Rauchen

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Die Internet-Plattform ist eine perfekte Hintertür für Zigaretten-Werbeklassiker.

Das beliebtestete Videoportal der Welt fördert nach einer Medizinstudie das Rauchen bei jungen Leuten. Nach ihrer Verbannung aus Fernsehen, Kino und von den Plakatwänden vermittelten vor allem Werbeklassiker wie der Marlboro-Cowboy über diese Hintertür ein positives Bild vom Rauchen, warnen neuseeländische Wissenschafter in ihrer am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlichten Studie. Sie forderten YouTube auf, gegen die Verbreitung dieser Bilder vorzugehen.

Verbote greifen nicht
Für ihre in der britischen Zeitung "Tobacco Control" veröffentlichte Studie untersuchten die Forscher der University of Otago in Wellington Video-Clips, in denen fünf der bekanntesten Zigarettenmarken auftauchten. Neben inzwischen in vielen Ländern längst verbotener Werbung entdeckten sie Unmengen alter Filmszenen mit rauchenden Stars oder Ausschnitte von Sportereignissen, die von der Tabakindustrie gesponsert wurden.

Mit Hilfe der Kategorie "Most Viewed" wählten sie dann 169 Clips aus und analysierten sie: 71 Prozent vermittelten demnach ein positives Bild vom Rauchen und vier Prozent ein negatives Bild - die restlichen 25 Prozent waren eher neutral. Die Wissenschafter kommen zu dem Ergebnis, dass die Tabakindustrie von dem "Marketing-Potenzial des Web 2.0" besonders profitiert - ohne "Gefahr zu laufen, Gesetze oder Werbe-Richtlinien" zu brechen.

Löschung der Clips gefordert
Die Forscherin Lucy Elkin rief die Betreiber des Video-Portals dazu auf, Rauchen in die Liste von Merkmalen aufzunehmen, bei denen Clips gelöscht werden können, die Nutzer als "unangemessen" melden. Die Tabakunternehmen selbst hätten entweder keine Kenntnis von den raucherfreundlichen Videos "oder es kümmert sie nicht", sagte Elkin. Zumindest in den Fällen, in denen es sich eindeutig um "ihre Eigentum handelt", sollten sie jedoch von YouTube verlangen, die Clips wegen Verletzung des Urheberschutzes zu löschen, riet sie.

Konzerne wehren sich
Sprecher der betroffenen Konzerne versicherten, keine Werbung über YouTube oder andere soziale Internet-Netzwerke zu betreiben. YouTube selbst reagierte zunächst nicht auf die Studie.

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