Die bereits vor über einem Jahr verhängte Zugangssperre zum Videoportal YouTube schadet dem Ruf des Landes.
Vor mehr als einem Jahr hat die türkische Regierung den Zugang zum Videoportal YouTube (aus ethischen Gründen) in der Türkei gesperrt. Trotz zahlreicher Proteste hält die Sperre noch immer an.
Kritik
Die Organisation "Reporter ohne Grenzen"
verstärkt nun ihre Kritik an der Sperre abermals. Ein solches Verhalten ist
laut ihnen eines demokratischen Landes unwürdig und außerdem sei die Sperre
eine vollkommen willkürliche Zensur ohne jede rechtliche Grundlage. Deshalb
fordern die Leiter der Organisation die unverzügliche Aufhebung der
Gerichtsentscheidungen.
Weitere Sperren
Neben YouTube werden in der Türkei auch die
Seiten Myspace.com und Dailymotion gesperrt und können daher von den
Einheimischen nicht genutzt werden. Da das Internet ein Ort der freien
Meinungsäußerung ist und daher nicht zensiert werden darf, fordern auch
türkische Personen wie der Leiter der türkischen Gesellschaft für
Internet-Technologien die Aufhebung der Sperren.
Gesetzeslage
In der Türkei kann die Staatsanwaltschaft Webseiten
innerhalb von 24 Stunden blockieren lassen, falls sie den Eindruck hat, der
Inhalt befördere Selbstmorde, Pädophilie, Drogenmissbrauch, enthalte obszöne
bzw. pornografische Szenen oder verletze das Gesetz, das Angriffe auf die
Erinnerung an Atatürk verbietet. YouTube hat all diese in Frage kommenden
Videos, auf die sich die Gerichtsentscheidungen zur Blockade beziehen
könnten, bereits entfernt, der Zugang zur Plattform ist für türkische User
aber noch immer nicht möglich.