1 Mio. Euro Entschädigung
Zensur: Kunstkritiker klagt Facebook
20.09.2019Netzwerk löschte Werke - "Kunst darf nicht mit Pornografie verwechselt werden"
Der namhafte italienische Kunstkritiker und Parlamentarier Vittorio Sgarbi hat eine Klage gegen Facebook eingereicht und eine Entschädigung von einer Million Euro gefordert. Das Online-Netzwerk habe vier Posts auf Sgarbis Facebook-Seite gelöscht, auf denen Bilder von Gemälden mit nackten Körpern zu sehen sind.
Gelöscht wurde unter anderem ein Bild Sgarbis vor dem berühmten Bild "Der Ursprung der Welt". Das 1866 entstandene Bild des französischen Malers Gustave Courbet zeigt einen nackten weiblichen Unterkörper samt Genitalien.
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Renommierter Kulturexperte
"Das ist nicht das erste Mal: Facebook hat bei mir bereits bei Bildern von Giorgione und Antonio Canova Zensur geübt", protestierte der 67-jährige im Interview mit der italienischen Tageszeitung "La Veritá" (Freitagausgabe). Sgarbi ist einer der prestigereichsten italienischen Kulturexperten und wegen seiner Provokationen bekannte Fernsehpersönlichkeit.
"Nur ein dummer Algorithmus kann denken, dass ein Bild von mir vor Courbets Werk Pornografie ist", kommentierte Sgarbi. Er startete eine Kampagne für die Änderungen der Kriterien nach denen Facebook Bilder löscht. "Alles was Kunst ist, darf keiner Zensur unterzogen werden", forderte Sgarbi. Kunst dürfe nicht mit Pornografie verwechselt werden.
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