Tour durch Russland
Zuckerberg schenkt Medwedew ein Facebook-T-Shirt
01.10.2012
Social Network-Gründer lobte auch die Arbeit russischer Software-Entwickler.
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat sich in Russland mit Regierungschef Dmitri Medwedew getroffen. Der Expräsident würdigte Zuckerbergs Verdienste daran, "dass wir jetzt eine ganz andere Welt haben". Zudem sprach sich Medwedew dafür aus, das Urheberrechtssystem an die Internet-Ära anzupassen. "Wir brauchen eine Balance zwischen klassischem Copyright und neuen Formen, die es nur im Internet gibt, damit urheberrechtlich geschützte Inhalte frei genug genutzt werden können", wurde er von der Nachrichtenagentur Interfax zitiert.
Lob für Entwickler
Zuckerberg lobte die Arbeit russischer Software-Entwickler. Er wolle bei seinem Besuch mehrere Anbieter treffen. Dem Regierungschef brachte er ein T-Shirt mit der Adresse von dessen Facebook-Seite mit. Er selbst erschien zu dem Treffen bei Moskau aber ungewöhnlicherweise mit Krawatte und dunklem Anzug, wie diverse Fotos belegen. Sonst ist der 28-Jährige meist in Kapuzenpulli und Jeans zu sehen, mit denen er selbst die wichtigen Wall-Street-Investoren vor dem Börsengang brüskierte. Nur bei einem Treffen mit Barack Obama
trug Zuckerberg schon einmal eine Krawatte. Leger bekleidet war er aber zumindest bei dem traditionellen Touristen-Schnappschuss vom Roten Platz.
Erst 10 Millionen User
Medwedew zufolge hat Facebook in Russland rund zehn Millionen Nutzer - mit insgesamt gut 140 Millionen Einwohnern gibt es also noch reichlich Luft nach oben. Starke Konkurrenten für das weltgrößte Online-Netzwerk sind in dem Riesenland einheimische Anbieter wie Vkontakte. Facebook kann gerade schnelleres Wachstum gut gebrauchen: Die Einnahmen stehen unter Druck, weil immer mehr Nutzer von Smartphones und Tablets auf das Netzwerk zugreifen und dort kaum Werbung angezeigt bekommen. Ein weißer Fleck auf der Facebook-Karte ist bisher China, ein Einstieg in diesen Zukunftsmarkt wird aber bisher von politischen Bedenken gebremst.