Für die Verbraucher wäre die verordnete Neuerung ein großer Vorteil.
Nachdem sich die EU zuletzt Google aufgrund dessen Marktmacht und Praktiken bei Android vorgeknöpft hat – das Ganze endete mit einer Rekordstrafe von 4,3 Milliarden Euro -, rückt nun Apple ins Visier der Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Konkret könnte der US-Konzern mit seinem Lightning-Adapter zum Aufladen von iPhones und iPads gegen geltendes EU-Recht verstoßen.
Unterzeichnete Vereinbarung nicht eingehalten
Während so gut wie alle anderen Smartphone- und Tablet-Hersteller mittlerweile auf einen micro-USB- oder USB-C-Stecker setzen, tanzt Apple weiterhin aus der Reihe. Im Jahr 2009 setzte die EU noch auf eine freiwillige Lösung, die im Vorjahr noch einmal untermauert wurde. Alle Hersteller sollten sich damals auf einen einheitlichen Standard für Ladegeräte bzw. -stecker einigen – auch Apple unterzeichnete diese Vereinbarung. Ziele dieser Selbstverpflichtung waren, eine Erleichterung für die Verbraucher sowie die Eindämmung des Elektroschrotts. Der US-Konzern hielt sich aber nicht an die Pläne und setzt stattdessen nach wie vor auf den Lightning-Stecker, über den nur die eigenen mobilen Geräte aufgeladen werden können.
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Vestager könnte Apple zum Umstieg zwingen
Wie Euractiv berichtet, könnte die EU-Wettbewerbskommissarin Apple in Zukunft aber dazu zwingen, auf den (USB-C-)Standard der anderen Hersteller umzusteigen. Die freiwillige Umsetzung auf einen gemeinsamen Standard sei nämlich bisher nicht zufriedenstellend verlaufen. Nun würde die Möglichkeit von anderen Optionen geprüft. Hier könnte das Ergebnis sein, dass Apple seine Geräte in der EU nur mehr dann straffrei verkaufen darf, wenn ein einheitlicher Stecker zum Einsatz kommt. Sollte sich Apple nicht an die Vorgaben halten, würden aufgrund der hohen iPhone-Verkaufszahlen extrem hohe Strafzahlungen drohen.
Kommt Apple der EU zuvor
Möglicherweise muss die EU Apple aber gar nicht mehr zum Umstieg zwingen. In wenigen Wochen wird die neue iPhone-Generation vorgestellt . Beim iPhone XI, iPhone X Plus und iPhone 9 ist mit großer Wahrscheinlichkeit noch der Lightning-Stecker verbaut, doch ab 2019 könnte Apple von sich aus auf den USB-C-Standard umsteigen. Das berichtet zumindest Digitimes. Die asiatische Tech-Seite steht im besten Kontakt zu iPhone-Zulieferern und lag mit ihren Prognosen schon häufig richtig. Laut diesen Informationen setzt die übernächste iPhone-Generation bereits auf den USB-C-Standard.
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Gut für Verbraucher
Apple hat die Vereinbarung wohl deshalb nicht umgesetzt, weil der Konzern mit dem eigenen Lightning-Anschluss viel mehr Geld verdienen kann, einen großen Einfluss auf die Zubehörhersteller hat und hohe Lizenzgebühren verlangen kann. iPhone-Ladegeräte, Lightning-Kabel und externe Geräte, die über den Stecker angeschlossen werden, kosten im Handel deutlich mehr als die USB-C-Pendants. Vor allem das Original-Zubehör ist richtig teuer. Für die Verbraucher wäre der Umstieg also ein großer Vorteil, weil sie sich so viel Geld sparen könnten. Zudem wäre es praktisch, wenn man sich als iPhone-Besitzer von einem Android-Nutzer das Ladekabel ausleihen kann, falls man das eigene zuhause vergessen hat.
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