Der Fußball-Weltverband (FIFA) hat Brasilien, den Gastgeber der WM 2014, heftig kritisiert. "Brasilien ist nicht auf dem richtigen Weg", sagte FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke am Montag vor brasilianischen Journalisten in Johannesburg. Er kritisierte die Verzögerungen beim Umbau der WM-Stadien in dem südamerikanischen Land.
"Es ist unglaublich, wie sehr Brasilien verspätet ist, und ich spreche nicht nur von Morumbi oder dem Maracana, sondern von allen Stadien. Viele der Fristen sind abgelaufen, und nichts ist passiert", meinte Valcke sichtlich verärgert. Eigentlich hätten die erforderlichen Bau- und Umbauarbeiten an allen Stadien schon am 1. März beginnen sollen. Danach gab es eine "Galgenfrist" bis zum 3. Mai. Sowohl der Präsident des Nationalen Fußballverbandes CBF, Ricardo Teixeira, als auch Sportminister Orlando Silva Jr. hatten die säumigen Städte kritisiert und gedroht, dass der Status als WM-Austragungsort auch wieder entzogen werden könne. Dies blieb offensichtlich erfolglos, und Valcke sagte: "Es ist Zeit zum Handeln."
Der FIFA-Funktionär warnte, die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 sei schon "übermorgen". "Dieses Jahr sind Wahlen. Im nächsten Jahr ist Karneval, und wieder steht alles still. Die Zeit muss genutzt werden, um die Dinge zu erledigen", wurde er in Johannesburg von der brasilianischen Sportinternetseite "globoesporte.com" zitiert. Schon im März hatte Valcke besorgt auf den engen Zeitplan hingewiesen.
Das Turnier in Brasilien beginnt zwar erst im Juni 2014, aber der Confederations Cup als WM-Probelauf startet wie immer ein Jahr vorher im Austragungsland. Dafür will die FIFA fünf der zwölf Stadien nutzen. Die Frist für das Ende der Bauarbeiten ist deshalb der 31. Dezember 2012.