Früherkennungs-Programm: Wachsende Beteiligung registriert.
Im Rahmen des seit Anfang des Jahres laufenden strukturieren Mammografie-Programms zur Früherkennung von Brustkrebs werden einschließlich April bereits rund 324.000 Frauen Einladungsschreiben zu den Untersuchungen bekommen haben. Dies teilte der Hauptverband der Sozialversicherungsträger am Montag mit. Man registriere eine wachsende Beteiligung.
Früherkennung
"Das Österreichische Brustkrebs-Früherkennungsprogramm - eine gemeinsame Initiative von Bund, Sozialversicherung, Ländern, Ärztekammern unter Einbeziehung von Experten der Patientenanwaltschaft und der Selbsthilfegruppen - ist am 1. Jänner 2014 gestartet. Ziel ist es, allen Frauen in regelmäßiger und strukturierter Form eine Früherkennungs-Mammografie zu bieten", hieß es in der Aussendung. Seit Anfang März läuteten vor allem die Radiologen und die Gynäkologen die Alarmglocken, weil laut ihren Erfahrungen die Beteiligung an den Untersuchungen im Vergleich zur Zeit vor Beginn des Programms deutlich gesunken war.
Ab dem 1. April erhalten 61.469 Frauen der Jahrgänge 1948 und 1949 den Einladungsbrief zur Früherkennungs-Mammografie, ab dem 17. April weitere 59.870 Frauen der Jahrgänge 1949 und 1950. Darüber hinaus erhielten um den 21. März alle Frauen, die im Jänner eingeladen wurden, ein Erinnerungsschreiben. Das läuft ebenfalls im Rahmen des Programms routinemäßig weiter.
"Unsere Systeme zeigen, dass die Inanspruchnahme von radiologischen Untersuchungen in den ersten zwölf Wochen dieses Jahres im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres angestiegen ist", erklärte Hans Jörg Schelling, Vorsitzender des Verbandsvorstandes, Hauptverband der Österreichischen Sozialversicherungsträger. Dies gehe aus den e-card-Steckdaten bei den Radiologen hervor. "Allein, in einer Woche, vom 17. bis 23. März 2014 wurden österreichweit 16.000 Mammografien durchgeführt, wie wir aus den übermittelten Dokumentationsblättern schließen können", führte Schelling aus. Am 7. März und in den Tagen danach hatten die ersten Meldungen über eine drastisch gesunkene Teilnahme bei Früherkennungs-Mammografie-Untersuchungen für Aufsehen gesorgt.
Krebsmythen unter der Lupe
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1. Krebs durch zu engen BH
Nein! Weder enge BHs noch BHs mit oder ohne Bügel haben Einfluss auf das Brustkrebsrisiko.
2. Körpergewicht beeinflusst Krebsrisiko
Bei Frauen, die in den Wechseljahren deutlich übergewichtig sind, steigt auch das Krebsrisiko.
3. Deos können Krebs auslösen
Nein! Es kursiert das Gerücht, dass Deos zu Krebs führen können, weil sie angeblich die Ausscheidung von krebsfördernden Schadstoffen über den Schweiß verhindern. Diese Annahme ist aber falsch. Schadstoffe werden über Nieren und Blase oder den Darm ausgeschieden.
4. Amalgam als Krebsauslöser
Ebenfalls weit verbreitet ist die Annahme, dass die quecksilberhaltige Zahnfüllung Amalgam eine Tumorerkrankung auslösen kann. In Wahrheit geben die Füllungen nur äußerst geringe Mengen an Quecksilber ab. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) nennt die Krebsgefahr durch Amalgam "äußerst unwahrscheinlich".
5. Alkohol als Krebsauslöser
Alkohol und der eigene Lebensstil werden hingegen als Krebsauslöser unterschätzt. Dass Übergewicht Krebs auslösen kann, glauben beispielsweise nur wenige, obwohl dieser Risikofaktor gut untersucht und wissenschaftlich bewiesen ist. Auch der Alkoholkonsum wird als Krebs-Risikofaktor häufig unterschätzt.
6. Zusatzstoffe in Lebensmitteln verursachen Krebs
In Lebensmitteln dürfen nur Zusatzstoffe verwendet werden, die zugelassen sind. Diese verursachen nach derzeitigem Kenntnisstand keinen Krebs.
7. Im Alter wächst Krebs kaum noch
Es kommt nicht auf das Alter an, sondern auf die Krebsform. Einzige Ausnahme ist der Prostatakrebs - wenn er ab dem 60. Lebensjahr auftritt, wächst er nur mehr sehr langsam vor sich hin.
8. Zu viel Milchprodukte lösen Krebs aus
Stimmt nicht - sogar das Gegenteil ist der Fall: das Kalzium in Milchprodukten bietet sogar eine Prophylaxe gegen Erreger.
9. Stress führt zu Krebs
Stress kann indirekt Krebs auslösen - wer viel leisten muss, hat danach weniger Energie, fühlt sich kraftlos und erschöpft - das Immunsystem wird anfälliger und die Abwehrkräfte sind schwächer. Wer zusätzlich trinkt und raucht steigert seine Krebsgefahr dramatisch
10. Wer kein Obst isst bekommt Krebs
Stimmt nicht - mehrere Portionen Obst sind zwar gesund - kein regelmäßiger Verzehr löst aber nicht Krebs aus.