Profis verraten: was jung hält
Anti- Aging von innen
12.04.2013Länger leben. Ein Thema, zwei Experten: Im MADONNA Health-Talk verraten die Darmspezialistin und der Hormonpapst die besten Anti-Aging-Rezepte.
Der tägliche Apfel, gelegentlicher Verzicht auf das Abendessen oder Streit vermeiden – das sind drei von vielen Maßnahmen, die Ihr Leben auf gesunde Weise verlängern. Behauptet zumindest der Wiener Hormonexperte und Gynäkologe Prof. DDr. Johannes Huber (67). Der renommierte Mediziner lebt, was er predigt.
Gesund-Gespräch. Auch die Grazer Darmspezialistin und „Allergosan“-Geschäftsführerin Mag. Anita Frauwallner (55) weiß, dass gelebtes Anti-Aging weit mehr ist als nur kosmetische Oberflächenpolitur. MADONNA traf die Gesundheitsexperten im Do&Co in der Albertina zum Talk:
Länger jung bleiben will jeder. Aber was lässt uns eigentlich schneller altern?
Prof. DDR. Johannes huber: Alles, was freie Radikale hervorruft – wie zum Beispiel zu viel Sport. Mäßiger Sport ist gut, zu viel ist schlecht. Spitzensportler sehen in der Regel nicht jünger, sondern älter aus.
Und wie merke ich, ob ich zu viel oder zu wenig oder gerade richtig Sport betreibe?
Huber: Die Grenze zur Überlastung ist individuell unterschiedlich. Empfehlenswert ist es, wenn man einmal pro Tag für etwa 30 Minuten ins Schwitzen kommt. Das hält jung. Drei Stunden Training am Tag sind sicher zu viel.
Mag. Anita Frauwallner: In einer unserer letzten Studien haben wir das auch ganz genau gesehen: Vier Mal pro Woche intensiver Sport fördert die Entstehung freier Radikale, die alt und krank machen. Und: Diese Menschen hatten auch extrem hohe Entzündungswerte. Das Gleiche gilt übrigens für ManagerInnen, die sechzehn Stunden am Tag arbeiten. Diese so genannte „silent inflammation“ fördert letztlich Depressionen und Burn-out.
Was beschleunigt den Alterungsprozess noch?
Huber: Ganz sicher übermäßiges Essen. Umgekehrt hält eine Einschränkung der Kalorienzufuhr länger jung. Das ist umso wichtiger, je älter man wird. Ab Mitte 40 sollte man die Nahrungsmenge reduzieren. Sehen Sie sich gesundheitsbewusste Italiener an. Die machen etwas sehr Richtiges: Sie genießen von allem etwas, lassen aber die Hälfte am Teller stehen. Zu viel Essen fördert ebenfalls freie Radikale und die „silent inflammation“.
Frauwallner: Da stimme ich zu hundert Prozent zu. Was aus meiner Sicht noch dazu kommt: Esse ich zu viel, können meine Darmbakterien damit nicht fertig werden. Nahrungsreste verkleben die Löcher des Dünndarms. Dort hat es 38 Grad – es ist also warm und feucht. Es bilden sich Gärstoffe, die den Körper mit Giftstoffen überschwemmen. Und das fördert den Alterungsprozess erheblich.
Die Italiener essen abends die Hauptmahlzeit. Das gilt doch als ungesund, oder?
huber: Ist es auch. Aber sie sind durch die mediterrane Diät so privilegiert, dass das nicht so ins Gewicht fällt: Wenig rotes Fleisch, Olivenöl, viel Obst und Gemüse, Fisch, Hülsenfrüchte und ab und zu ein Glas Rotwein – besser kann man sich nicht ernähren. Würden die Italiener ihre Hauptmahlzeit noch auf den Mittag verlegen, wären sie überhaupt unschlagbar. Entscheidend ist: Was isst man, wie viel davon und schließlich wann. Und meine Kollegin hat Recht: In der Nacht ist der Gärungsprozess stärker. Deshalb glaube ich, dass wir, so wie in der Steinzeit vor 40.000 Jahren, besser untertags als in der Nacht essen sollten. Idealerweise nimmt man acht Stunden vor Mitternacht die letzte Mahlzeit ein.
Also um 16 Uhr – das ist das berühmte Dinner-Cancelling...
Huber: Ja. Wer das Dinner auslässt, schenkt dem Körper Zeit und Kraft für die wichtige Regeneration und Hormonproduktion. Hungerzustände stimulieren den Körper, vermehrt die wichtigen Anti-Aging-Hormone Melatonin und Wachstumshormone zu produzieren. Darüber hinaus hat Dinner-Cancelling jedoch noch zwei weitere positive Effekte: Durch die Kalorienreduktion erfolgt eine Gewichtsabnahme, und es werden Zellen abgestoßen und aufgelöst, die der Organismus nicht mehr benötigt – unter anderem auch Krebszellen.
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