Was machen High Heels mit unseren Füßen?
Fatmir Langmeier: Durch die Erhöhung der Ferse und die spitze Fußstellung im Schuh kommt es zu einer Überlastung des Vorderfußes. Beschwerden treten auf. Zudem verkürzt sich die Waden- und Oberschenkelmuskulatur. Es kommt zu stärkerer Überlastung und Fehlbelastung. Die Folgen: ein Spreizfuß, Hammerzehen, starke Schmerzen, Taubheit in den Zehen – sogar Rücken-, Hüft- und Knieprobleme können auftreten.
Ab wann wird das Tragen von Stöckelschuhen zur Gefahr?
Langmeier: Je länger man sie trägt, desto höher das Risiko, das besagte Krankheitsbilder eintreten. Generell sollte man alle vier Stunden von hohen Schuhen auf flache wechseln. Die kritische Absatzhöhe ist eine Höhe von über vier Zentimetern.
Es ist nicht immer möglich, alle vier Stunden die Schuhe zu wechseln
Langmeier: Zu meinen Klientinnen zählen viele Rechtsanwältinnen und Bankerinnen. Ich rate ihnen, unterm Schreibtisch eine Fußmassage mithilfe eines Golfballs durchzuführen. Das lockert die Muskeln. Regelmäßige Dehn- und Kräftigungsübungen helfen, die Muskulatur flexibel zu halten, und beugen so Probleme vor. Zudem gibt es für High Heels maßgefertigte Einlagen, die den Fuß besser fixieren. Sie verhindern, dass man zu sehr nach vorne rutscht.
Auf welche Warnzeichen gilt es zu achten. Ab wann zum Spezialisten?
Langmeier: Bei anfänglichen Schmerzen im Vorderfuß und leichter Taubheit. Wenn die Füße bereits lädiert sind, kann auch das Gehen in flachen Schuhen respektive das Barfußgehen das Krankheitsbild weiter verschlechtern.
Wie kann der Mediziner/der Podoätiologe helfen?
Langmeier: Mit abschwellenden medikamentösen Behandlungen, funktionellen Massagen und einer orthopädietechnischen Versorgung durch Einlagen.