Reportage

Mommy Makeover: Die ''Reparatur'' nach der Schwangerschaft

07.06.2023

Unter ''Mommy Makeover'' versteht man einen maßgeschneiderten Behandlungsplan, der nach Schwangerschaft und Stillzeit die Zeit zurückdreht. Doz. Dr. Johannes Matiasek über die Möglichkeiten:  

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*Triggerwarnung: Dieser Artikel enthält sensibles Bildmaterial.

Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit gehen an keinem Körper spurlos vorüber. Besondere hormonelle Bedingungen sowie die starken Belastungen, denen der weibliche Körper in dieser Zeit ausgesetzt ist, führen zu zahlreichen Veränderungen. Es kann u. a. zu neuen Fetteinlagerungen, Mammaptose (Brusterschlaffung), Rectusdiastase (das Auseinanderstehen der geraden Bauchmuskeln), Dermatochalasis (Hautüberschuss am Bauch) und einer oft schmerzhaften Vergrößerung der Schamlippen kommen.

Der ästhetischen sowie rekonstruktiven Medizin stehen mittlerweile zahlreiche Methoden zur Verfügung, um Frauen wieder zu gewohntem Körpergefühl zu verhelfen – zusammengefasst unter Mommy Makeover. Zumeist kommen im Rahmen eines maßgeschneiderten Behandlungsplans mehrere chirurgische sowie sanfte Methoden zum Einsatz, um auf die individuellen Bedürfnisse der Patientin optimal eingehen zu können.

Bei starkem Hautüberschuss sowie Gewebserschlaffung ist ein chirurgischer Eingriff die Behandlung der Wahl. Dabei werden zumeist Brustkorrektur, Fettabsaugung und Bauchdeckenstraffung in einem Eingriff durchgeführt. Bauch- und Brustregion werden dabei repositioniert und die Silhouette modelliert. Haben sich durch die Geburt die Schamlippen vergrößert, können auch diese sanft im Zuge der OP korrigiert werden. Zusätzlich verschönern „sanfte“ Treatments, wie Morpheus 8 (fraktioniertes Radiofrequenz-Needling) oder Laser das Hautbild.

Für wen geeignet?

„Grundsätzlich“, erklärt Dozent Dr. Johannes Matiasek, FA für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Medizin in Wien und Schladming, „ist das Mommy Makeover für alle Frauen geeignet, die sich durch massive und teilweise irreversible körperliche Veränderungen in der eigenen Haut nicht mehr wohlfühlen. Da der Körper einige Monate an Zeit benötigt, um sich von der hormonellen Umstellung zu regenerieren, sollte man zum Zeitpunkt der Planung des Eingriffes seit mindestens sechs Monaten abgestillt haben. Erst dann können die endgültige Form und Größe der Brüste (Anm.: sollte ein Eingriff an den Brüsten gewünscht sein) beurteilt werden.“

So läuft der Eingriff

gesund&fit begleitete den Eingriff von Kristin L. Die junge Mutter konsultierte Dozent Matiasek mit dem Wunsch, wieder ihre „alte“ Brustfülle zu bekommen und ihre Körpersilhouette zu optimieren.

Am Beginn steht stets ein ausführliches Beratungsgespräch. „Am wichtigsten für die Patientin“, so Doz. Matiasek, „ist es, sich mit Entscheidungssicherheit auf den Eingriff einstellen zu können.“ Um Patientinnen ein realistisches Bild von dem Ergebnis zu geben, bietet er die neuartige 3D-Simulation VECTRA XT an. „Diese Technologie“, so der Chirurg, „ermöglicht einen 360-Grad-Blick aus jedem Winkel. Anhand dieser Rundum-Bilder können Volumenunterschiede und Ungleichmäßigkeiten aufgezeigt und millimetergenaue Messungen durchgeführt werden.

Selbst verschiedene OP-Techniken und Vorher-Nachher-Vergleiche mit unterschiedlichen Implantaten können veranschaulicht werden. Dadurch können Arzt und Patientin gemeinsam entscheiden, wie mit welcher Technik oder welchem Implantat operiert wird. Bei Kristin haben wir uns für eine Brustvergrößerung mit einem 520 cc Implantat entschieden, um ihre vormalige Körbchengröße D wieder zu erzielen.“

Zur Optimierung der Silhouette nahm Doz. Matiasek eine gewebsschonende Fettabsaugung vor. Bei dem minimal-invasiven Eingriff werden Fettdepots mit einer schlanken Kanüle aus den betroffenen Körperstellen abgesaugt – ohne Narben. Zusätzlich wurde eine Bauchdeckenstraffung durchgeführt. Auch die Rectusdiastase wurde versorgt. „Dieser Spalt in der Bauchmitte entsteht häufig während der Schwangerschaft und kann nicht nur optisch stören, sondern auch zu Beeinträchtigungen z. B. beim Sport führen. Durch ein Vernähen der Muskelfaszien wurde die Lücke zwischen der geraden Bauchmuskulatur geschlossen“, so der Mediziner.

© Matiasek

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Wichtig sei es für junge Mütter, die Ausfallszeit im Blick zu haben. Gerade Bauchdecken- und Bruststraffungen sind größere Eingriffe, die mit längeren Ausfallszeiten (circa zwei Wochen) verbunden sind und nach denen auch längere Zeit nicht schwer gehoben werden sollte.

Dozent Dr. Johannes Matiasek
Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
drmatiasek.at

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