Die Darm-Haut-Achse: Haut und Darm sind eng miteinander verbunden. Geht es dem Darm schlecht, leidet die Haut. Ein gesunder Darm wiederum hält jung, strahlend und beugt zahlreichen Hautproblemen vor. Tipps für den besten Lifestyle.
Die Haut ist der Spiegel des Darms. Schließlich sind die beiden Organe eng miteinander vernetzt. Im Grunde sind sie eine zusammenhängende Fläche. Die Gesichtshaut geht in die zarte Lippenhaut über, diese wird zur Schleimhaut des Mundes. Von dort geht es weiter zur Haut, die die Speiseröhre auskleidet. Diese geht in die Schleimhaut des Magens über und wird schließlich zur Schleimhaut des Darms. Auf dieser befinden sich gigantisch viele Mikroorganismen – in ihrer Gesamtheit als Mikrobiom (Anm.: Darmflora) bekannt. Und auch die Haut verfügt über ein beeindruckendes Mikrobiom, die Hautflora. Die Mikrofloren unserer beiden größten Organe stehen in engem Austausch miteinander und sind darüber hinaus auch über das Immunsystem miteinander verbunden.
Der wechselseitige Austausch zwischen den beiden Organen wird als Darm-Haut-Achse bezeichnet. Die enge Verbindung legt nahe, dass zahlreiche Hautprobleme wie Akne bzw. Unreinheiten im Erwachsenenalter, Ekzeme, Neurodermitis, Hauttrockenheit, Rötungen, frühzeitige Hautalterung und schlaffes Bindegewebe in Zusammenhang mit einer geschädigten Darmflora stehen.
Wie der Darm die Haut pflegt
Stimmt das Darmmilieu, produzieren unsere nützlichen Mitbewohner u. a. unterschiedlichste „Beauty-Substanzen“, wie die hautstraffende Hyaluronsäure oder das Hautvitamin Biotin. Der Substanzen-Mix im Darm nimmt auch Einfluss auf das Nervensystem und beeinflusst so unter anderem die Hautdurchblutung.
Ist die Strahlkraft – der begehrte Glow – verloren gegangen, so lohnt sich eine Auseinandersetzung mit dem Darmmikrobiom (s. Blitzcheck S. 8). Dieses wird maßgeblich von unserem Lifestyle beeinflusst. Industriell verarbeitete, zuckerreiche Ernährung, Alkohol, Nikotin, Medikamente, Schadstoffe und Stress schlagen auf den Darm. Sie dezimieren die Vielfalt seiner Billion Mikroorganismen – das Mikrobiom verarmt. Die Haut leidet mit. Altersbeschleuniger wie Giftstoffe haben nun leichtes Spiel.
Auch der für das Aussehen so relevante pH-Wert, der Säure-Basen-Haushalt, leidet unter genanntem Lebensstil. Schadstoffe und „saure“ Lebensmittel, wie Fast Food, Wurst, Fleisch, Weißbrot, Kaffee, Alkohol sowie Milch bewirken einen Anstieg der Säurelast im Körper. Dies stört wiederum das körpereigene Entgiftungsprogramm. Die Folgen: Augenringe, ein fahles Hautbild und sogar Cellulitebildung.
Das Gegenmittel: Detox. Eine basen- und ballaststoffreiche Ernährung, Darmpflege und ein bewusster Umgang mit Genussmitteln geben dem Darmmikrobiom seine Kraft zurück, sorgen für Ausgewogenheit im Körper und damit auch für schöne Haut.
Die besten Detox-Tipps:
- Ballaststoffe
Eine Kur für den Darm sollte auf ballaststoffreicher Ernährung basieren. Ballaststoffe helfen, den Darm zu reinigen und unterstützen das Wachstum gesunder Bakterien. Essen Sie daher vermehrt zuckerarmes Obst (auch reich an verjüngenden Antioxidantien), Gemüse, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte. Sie liefern wertvolle Nährstoffe sowie auch wichtige Präbiotika (s. Mikrobiom-Therapie).
- Die 80/20-Prozent-Formel
So lautet die Formel für einen ausgeglichenen Säure-Base-Haushalt: 80 Prozent der täglichen Ernährung sollten im Idealfall aus Basenbildnern bestehen und nur 20 Prozent aus „Säurebildner“, wie Fleisch, Zucker, Brot und Milch. Empfohlene Lebensmittel sind Gemüse, Pilze, Obst (Zitrusfrüchte, Äpfel, Trauben, Beeren), Nüsse (Kokos, Mandel, Walnuss) und Kräuter sowie Gewürze.
- Beauty-Kur von innen
Basenpulver, Detox-Tees, Leberwickel, PMA-Zeolith, die Zufuhr von guten Bakterien sowie eine basische, pflanzenbasierte Ernährung helfen Giftstoffe auszuscheiden, die Darmwand zu stärken und das Darmmikrobiom aufzubauen. Gut zu wissen: PMA-Zeolith ist ein natürliches Mineral vulkanischen Ursprungs, das Säurebildner im Darm bindet und gleichzeitig wertvolle Mineralstoffe zuführt.
- Beautybooster
Greifen Sie zu Lebensmitteln, die reich an Antioxidantien (Vitamin C, E, Retinol) sind. Diese sind an der Kollagenbildung beteiligt und daher hilfreich bei der Straffung der Haut. Weitere Beauty-Nährstoffe sind Selen (schützt Bindegewebe) sowie Mineralstoffe und Spurenelemente. Sie wirken sich positiv auf die Gewebsbildung aus. Die Liste der top Beauty-Foods auf Seite 7.
- Mikrobiom-Therapie
Manche Medikamente wie Antibiotika und Antidepressiva greifen das Darmmikrobiom nachhaltig an. Sowohl vorbeugend als auch für eine „Therapie“ eignet sich eine Ernährung, die reich an Prä- und Probiotika ist. Fermentiertes wie Kefir, Joghurt und Sauerkraut ist reich an Probiotika. Präbiotika sind in Chicorée, Zwiebeln, Knoblauch, Schwarzwurzeln, Artischocken und Bananen enthalten. Auch resistente Stärke (abgekühlte/r Kartoffeln, Reis) zählt zu den Präbiotika.
Top 10 Beauty-Foods:
Diese Lebensmittel wirken zellschützend, hautstraffend, entgiftend sowie positiv auf das Darmmikrobiom. Plus: Sie bringen den Säure-Basenhaushalt ins Lot:
- Hirse
- Zitrusfrüchte
- Gemüse (v. a. Kohlgemüse wie Brokkoli, Tomaten, Paprika)
- Kräuter, Sprossen und Gewürze
- Obst (Äpfel, Beeren, Bananen)
- Kartoffeln (erkaltet)
- Haferflocken
- Fisch
- Kerne (Tipp: Kürbiskerne)
- Pflanzliche Öle (Tipp: Leinöl, Walnussöl)