Lesen Sie hier, wie Sie sich richtig vor der Sonne schützen
Der Frühling zeigt seine Sonnenseite und zieht uns ins Freie. An Sonnenschutz denkt dabei noch kaum jemand. Doch gerade jetzt ist Vorsicht geboten. „Der höchste Sonnenstand ist nicht im Juli/August, sondern im Mai/Juni. Die Sonne ist auch nicht mehr vergleichbar mit früher, sie ist stärker geworden“, warnt Hautärztin Dr. Sabine Schwarz. Der richtige Sonnenschutz ist daher schon jetzt wichtig und der Lichtschutzfaktor sollte dem Hauttyp entsprechen. Je nach Hauttyp verfügt die Haut über eine gewisse Eigenschutzzeit, in der sie die Sonnenbestrahlung ungeschützt übersteht. Bei der Einteilung der Hauttypen handelt es sich um eine ungefähre Einschätzung entsprechend der Farbe der unbestrahlten Haut, dem Bräunungsverhalten und der Sonnenbrandneigung.
Das Pigment Melanin
Haut- und Haarfarbe werden vorwiegend durch das Pigment Melanin bestimmt, das von den Melanozyten (bestimmte Zellen, die sich unter anderem in der Epidermis befinden) gebildet wird. Bei UV-Strahlung sondern die Melanozyten mehr Melanin ab, um die Haut vor Verbrennungen zu schützen. Melanin tritt beim Menschen vor allem in zwei Varianten auf: als schwarz-braunes Eumelanin und als gelb-rötliches Phäomelanin. Das Mischungsverhältnis dieser beiden Farbstoffe bestimmt Hautton und Hauttyp. Bei rothaarigen Menschen mit sehr heller Haut findet sich ein relativ hoher Anteil an Phäomelanin, der mit zunehmender Dunkelheit der Haare und Haut abnimmt. Menschen mit dunkler Haut hingegen verfügen über einen hohen Anteil an Eumelanin, das die Zellen vor der zerstörerischen Wirkung der UV-Strahlung schützt.
Dr. Sabine Schwarz: Generell gilt, je heller die Haut, desto höher der LSF. Lichtempfindliche Hauttypen sollten, vor allem am Meer, die ersten zwei bis drei Tage mit LSF 30 bis 50 beginnen. Dann kann man auf bis 20 hinuntergehen. Tiefer würde ich bei diesen Typen nicht gehen. Die anderen Typen können mit 20 bis 30 beginnen. Ungeschützt sollte niemand in die Sonne gehen.
Sonne ohne Reue
Sonnenlicht ist lebensnotwendig, zu viel davon schädigt aber langfristig unsere Haut. UV-Licht verursacht nicht nur schmerzhafte Sonnenbrände, sondern erhöht das Hautkrebsrisiko. „Die Melanomrate ist dramatisch angestiegen. Auch Menschen, die kaum oder nie einen Sonnenbrand bekommen, sind gefährdet, falls sie ein oder mehrere Muttermale haben. Jeder Sonnenstrahl macht das Muttermal aggressiver und es kann bösartig werden“, erklärt Dr. Schwarz. Der Hautarzt stellt fest, ob ein Muttermal medizinisch relevant ist und keine Sonne mehr abbekommen darf. Am besten wäre, auffällige Muttermale vor dem Sommer zu entfernen, zumindest aber lokal mit Sonnencreme zu schützen oder abzukleben.
Ein weiterer Faktor, der für die Verwendung von Sonnenschutz spricht, ist die frühzeitige Hautalterung. Durch längere – vor allem ungeschützte – Aufenthalte in der Sonne werden vermehrt sogenannte Matrix-Metalloproteinasen (MMP) gebildet, die das Kollagengerüst der Haut angreifen. Die Haut wird dadurch schlaff und faltig. Weitere Sonnenschäden sind erweiterte Äderchen oder Pigmentflecken. „Wenn jemand zu Pigmentflecken neigt oder bei altersbedingter Pigmentierung sollte ein Sonnenschutzfaktor 50 verwendet werden. Die Sonne verstärkt das Pigment. Vor allem bei dunklerer Haut lassen sich diese nur sehr schwer entfernen“, so die Expertin.
Schutzfaktor: Je heller die Haut, desto höher der Sonnenschutzfaktor. Helle Typen sollten mindestens LSF 20 verwenden. Ungeschützt sollte niemand in die Sonne gehen. Wie oft? Bei starkem Schwitzen, körperlicher Aktivität oder nach dem Schwimmen sollte der Sonnenschutz erneuert werden. Nur in der Früh schmieren reicht nicht. Am Meer alle 2–3 Stunden eincremen. Schon im Frühling: Der höchste Sonnenstand ist nicht im Juli/August, sondern im Mai/Juni. Die Sonne ist im Frühling schon sehr stark, auch wenn die Temperaturen noch nicht so hoch sind. Auch im Schatten ist sehr viel Sonneneinstrahlung. Achtung am Meer oder in den Bergen wegen der Sonnenreflexion. |
Der richtige Sonnenschutz
„Lichtempfindliche Hauttypen sollten – besonders am Meer – die ersten zwei bis drei Tage mit Lichtschutzfaktor 30 bis 50 beginnen und können dann auf 20 reduzieren. Die anderen Typen können mit 20 bis 30 beginnen. Ungeschützt sollte niemand in die Sonne gehen“, so Dr. Schwarz. Grundsätzlich darf jede Sonnencreme direkt auf die Haut aufgetragen werden. Bei sehr empfindlicher Haut empfiehlt die Hautärztin, unter dem Sonnenschutz eine Tagescreme zu verwenden. Damen, die auch im Sommer auf Make-up nicht verzichten möchten, können dies über die Sonnencreme auftragen oder lieber eine Tagescreme mit Lichtschutzfaktor verwenden.