Erst Sex, dann tagelange Schmerzen: das berühmt-berüchtigte Frauenproblem der Blasenentzündung.
Honeymoon Cystitis
So lautet der schöne Name für das unschöne Leiden, benannt nach den Flitterwochen, in denen es üblicherweise viel Sex und damit mehr Blasenentzündungen gibt.
Zuzuschreiben ist die unangenehme Erkrankung der anatomisch bedingten, im Vergleich zu Männern kürzeren Harnröhren bei Frauen. Durch die Reibung beim Sex gelangen Keime leicht in die Scheidenregion und wandern dann durch die Harnröhre hinauf in die Blase. Einmal an der Blasenwand angesiedelt, erzeugen die Bakterien dort die für Frauen so unangenehme Blasenentzündung.
Vorbeugung
Gehen Sie nach dem Sex so schnell wie möglich auf die Toilette – selbst die kleinste Menge an Urin spült die Blase etwas durch und nimmt Keimen die Möglichkeit, sich festzusetzen. Wichtig: wischen Sie die Scheide immer von vorne nach hinten aus, um nicht Bakterien vom After Richtung Vagina zu transportieren. Wenn Sie anfällig für Blasenentzündungen sind, verwenden Sie möglichst wenig Seife oder Duschgel bei der Intimpflege und sorgen Sie für eine ausgeglichene Scheidenflora, hierfür gibt es in der Apotheke spezielle Gele und Cremes.
Behandlung
Wenn Sie sich eine Entzündung eingefangen haben, gehen Sie lieber zum Arzt und nehmen Sie die höchstwahrscheinlich verordneten Antibiotika ein, bevor Sie wochenlang an den Schmerzen laborieren oder die Entzündung sich auf die Nieren ausbreitet.
Halten Sie sich warm und trinken Sie viel, damit die Blase gut durchgespült wird. Wasser ist prinzipiell ausreichend, es gibt jedoch auch spezielle Blasen- und Nierentees, die desinfizierende Inhaltsstoffe haben. Manche Frauen schwören auf Preiselbeertee oder -saft.
Meiden Sie Sex während der akuten Phase der Entzündung. Verzichten Sie auf synthetische Slipeinlagen und kochen Sie Ihre Unterwäsche möglichst aus. Ist dies auf Grund des Materials nicht möglich, gibt es spezielle antibakterielle Waschmittel.
Die Beschwerden: Verstärkter Harndrang, Schmerzen beim Wasserlassen. Das hilft: Bakterielle Infektionen der unteren Harnwege werden mit Antibiotika behandelt; eine Wärmeflasche lindert Schmerzen. Vorbeugend: Viel trinken (auch Preiselbeergranulat), Füße und Unterleib immer warm halten (nasse Badesachen wechseln!).