Gebrochenes Herz
Broken Heart Syndrom: Kann man an Liebeskummer tatsächlich sterben?
08.02.2023Besonders rund um den Valentinstag leiden viele unter einem gebrochenen Herzen. Doch die wenigsten wissen, dies ist nicht nur ein Sprichwort. Das Herz kann nach einer Trennung wortwörtlich zerspringen und schwere gesundheitliche Folgen haben.
Das gebrochene Herz ist nicht nur eine Erfindung der Filmindustrie. Wer schon mal Liebeskummer hatte, kann bestätigen, es fühlt sich tatsächlich so an, als würde das Herz in tausende Stücke zerbrechen. In Extremfällen hat man das Gefühl, man könne sogar daran sterben. Und tatsächlich kann der Herzschmerz wirklich gefährlich werden.
Wenn ein gebrochenes Herz zur Krankheit wird
Hinter dem "Broken Heart Syndrom" steckt eine ernst zu nehmende Krankheit. In der Kardiologie spricht man von einer Takotsubo-Kardiomypathie, eine plötzlich auftretende Funktionsstörung der linken Herzkammer, welche durch starken seelischen Stress oder psychischen Schmerzen ausgelöst werden kann. Bei Trauer oder Liebeskummer, schüttet das Gehirn vermehrt Stresshormone aus, und das Nervensystem wird strapaziert, was wiederum die Pumpfunktion des Herzens stört. Im Akutfall droht dabei sogar ein Herzstillstand. Jede:r 20. Betroffene stirbt in dieser akuten Phase des "Broken Heart Syndroms', jede:r Zehnte erleidet einen kardiogenen Schock.
Symptome des "Broken Heart Syndroms"
Die Symptome äußern sich ähnlich wie bei einem Herzinfarkt:
- Engegefühl in der Brust und Schmerzen
- Atemnot
- Herzrhythmusstörungen
- Sinkender Blutdruck
- Schwitzen, Übelkeit, oder Erbrechen
"Broken Heart"-Patient:innen fehlen jedoch typische Auslöser eines Herzinfarkts, wie verstopfte Arterien. Außerdem, regenerieren sich die Herzen der Betroffenen nach einigen Wochen wieder und auch dauerhafte Schäden sind meistens nicht zu befürchten.
Vor allem Frauen betroffen
90 Prozent aller Betroffenen des "Broken Heart Syndrom" sind Frauen! 6 Prozent aller kardiologischen Notfälle bei Frauen führen sogar auf das "Broken Heart Syndrom" zurück. Mediziner:innen vermuten, dass Hormone dabei eine große Rolle spielen. Vor allem Frauen zwischen 50 und 80 Jahren seien betroffen. Der verringerte Östrogenspiegel durch die Wechseljahre macht Frauen anfälliger für Stress und könnte damit auch das Risiko für die Takotsubo-Kardiomypathie erhöhen.