Titelfoto des "Time"-Magazin sorgt für Aufsehen und löst Debatte aus.
Das US-Magazin Time zeigt am aktuellen Cover ein Kleinkind, das an der Brust der Mutter säugt und hat damit eine landesweite Debatte über "Attachement Parenting“ losgetreten. Das Kind ist nicht etwa ein zweimonatiges Baby sondern ein dreijähriges Kleinkind, das bereits stehen und laufen kann. In dem betreffenden Artikel wird das Thema "Attachement Parenting“ aufgegriffen - bindungsorientierte Elternschaft - Diese Erziehungsmethode unterliegt einer engen Bindung der Eltern zum Kind: Körperliche Nähe wie gemeinsames Schlafen und verlängertes Stillen sind zentral.
Abgebildet sind die die 26-jährige Jamie Lynne Grumet und ihr fast vierjähriger Sohn Aram. Grumet wurde selbst bis zu ihrem sechsten Lebensjahr gestillt - Sie ist überzeugte Anhängerin des Konzepts, das der Kinderarzt Bill Sears vor 20 Jahren stark prägte.
Reaktionen
Die "Washington Post“ bezeichnete das Cover als schockierend, Schauspielerin Alyssa Milano kritisierte das "ausbeuterische und extreme“ Titelblatt. Eine entblößte Brust gilt am Titelbild in der USA als Tabubruch - Kurzzeitig wurde gar überlegt ob das Magazin zum Verkauf ausgelegt werden sollte.
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Attachment Parenting - Grundregeln:
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1. Verbindung nach der Geburt (Birth bonding)
Die Art und Weise, wie Baby und Eltern miteinander beginnen, soll helfen die Beziehung zu entfalten. Die ersten Tage und Wochen nach der Geburt sind eine empfindliche Periode, in der Mutter und Baby einzig darauf ausgerichtet sind, einander nah zu sein. Eine enge Verbindung nach der Geburt und darüber hinaus erlaubt die natürlichen, biologischen verbindungsfördernden Verhaltensweisen des Kindes und die intuitiven, biologischen, beschützenden Qualitäten der Mutter, zusammen zu kommen.
2. Stillen (Breastfeeding)
Stillen hilft die Signale Ihres Babys zu lesen, seine Körpersprache, die der erste Schritt dazu ist, das Baby zu kennen.
Stillen verschafft Baby und Mutter einen guten Start ins Leben. Muttermilch enthält einzigartige, gehirnentwickelnde Bestandteile, die nicht nachgemacht oder gekauft werden können.
Stillen fördert die richtige Chemie zwischen Mutter und Kind durch die Stimulation der Prolaktin- und Oxyticinproduktion, Hormone, die deine Muttergefühle ankurbeln.
3. Tragen (Babywearing)
Ein Baby lernt viel in den Armen eines beschäftigten Betreuers.
Getragene Babys sind weniger unruhig und verbringen mehr Zeit im Zustand ruhiger Wachsamkeit, dem Verhaltenszustand, in dem Babys das meiste über ihre Umwelt lernen.
4. Familienbett (Bedding close to baby)
Wo auch immer alle Familienmitglieder den besten Nachtschlaf bekommen, ist die richtige Regelung für deine individuelle Familie.
Das Familienbett fügt einen Nacht-Körperkontakt-Bonus hinzu, der tagsüber beschäftigten Eltern hilft, sich nachts wieder mit ihrem Kind zu verbinden.
5. Glaube an den Sprachwert von Babys Schrei (Belief in the language value of your baby's cry)
Der Schrei eines Babys ist ein Signal, das dafür geschaffen wurde, das Überleben des Babys zu sichern und die Entwicklung der Eltern zu fördern.
Sensibel auf den Schrei deines Babys zu reagieren, bildet Vertrauen. Babys vertrauen darauf, dass ihre Betreuer auf ihre Bedürfnisse reagieren.
6. Achtung vor "Baby-Trainern" (Beware of baby trainers)
Das ‚Attachment Parenting' lehrt, Ratschlägen gegenüber kritisch zu sein, vor allem solchen aus unnachgiebigen und extremen Erziehungsstilen gegenüber, die dir beibringen, eine Uhr oder einen Zeitplan zu beachten anstelle deines Babys.
7. Ausgeglichenheit (Balance)
Im Eifer, deinem Baby so viel zu geben, kann es leicht passieren, dass du deine eigenen Bedürfnisse und die deines Partners vernachlässigst.
Du wirst lernen, dass das Finden des Schlüssels für die Ausgeglichenheit im Elternsein das angemessene Reagieren auf dein Baby ist - das Wissen, wann man 'ja' und wann 'nein' sagen und die Weisheit, zu sich selbst ‚ja' zu sagen, wenn du Hilfe brauchst.