Mit Radioaktivität in Körperpflegeprodukten wollte man schöner "erstrahlen".
Gut dass man heute über die gesundheitlichen Folgen, die Radioaktivität auslösen kann, Bescheid weiß. 1898 entdeckte Marie Curie das neue Element Radium, die davon ausgehende Strahlung bezeichnete sie als „Radioaktivität“.
Radium leuchtet im Dunkeln - die Strahlung ist so groß, dass Radiumsalzlösungen sich von selbst bis zum Sieden erhitzen können. Curie soll zur reinen Unterhaltung für ihre Gäste das Teewasser mit Radium warm gemacht haben - Damals lustig, heute kaum zu glauben. 1934 starb sie an den Folgen.
Das sind die radioaktivsten Produkte:
1/8
Kosmetika
Tages- und Nachtcremes, Rouge, Haar-Tonic und Seife – Die Firma "Radior“ vertrieb diese Produkte in den 1910er Jahren: "Eine nie versiegende Quelle der Jugend und Schönheit hat sich endlich mit den Energie-Strahlen des Radiums gefunden."
Zahnpasta
Die Zahncreme "Doramed“, die 1945 auf den Markt kam, warb mit dem Slogan "Besondere biologische Heilwirkung durch Radium-Strahlen. Tausendfach ärztlich verordnet und empfohlen." Die Zahnpasta sollte nicht nur die Zähen weißen, sondern die Bakterien abtöten.
Wasser
Radiumwaser wurde in den 1920er Jahren als "flüssiger Sonnenschein“ verkauft. Es versprach dem Körper neue, besondere Energie zuzuführen. Abschreckendes Beispiel war der Sportler Eben Byers, der 1932 starb - Er trank die dreifache Dosis: 1400 Fläschchen und verlor seinen Unterkiefer - In seinem Kopf bildeten sich Löcher.
Tho-Radia
In den frühen Dreißigerjahren galt Radioaktivität als Hautverschönerungsmittel, sollte belebend wirken und vitalisierende Effekte hervorrufen. Die französische Produktpalette „Tho-Radia“ umfasste Reinigungsmilch, Hautcreme, Puder, Rouge, Lippenstift und Zahnpasta. Sie beinhalteten radioaktives Thorium-Chlorid und Radiumbromid.
Schokolade
Die Schokoladenfabrik Burk /& Braun aus Deutschland versuchte mit dem Werbespruch „Das ganze Jahr im Radiumbade, durch Burkbraun-Radium-Schokolade" Kunden für ihre Radium-Schokolade zum Essen und Trinken zu gewinnen. Das Geheimnis sollte sich in ihrer raschen, durchgreifenden Wirkung zeigen, dass das Radium aus der Edelschokolade ohne Verzug in die Blutbahn und so in alle Organe, Zentralnervensystem, in die Drüsen, in die Nerven bis in die letzten Verästelungen und Zellen gelangen sollte…
Zwieback
Radium-Zwieback aus der Bäckerei Hippmann-Blach – heute in Tschechien – war durch Wasser mit einer leichten Dosis Radioaktivität angereichert.
Radium-Zäpfchen
Mitte der 30er Jahre gab es Radium-Zäpfchen für Luststeigerung. Die Firme „Home Products Company“ vertrieb sie folgendermaßen: "Schäumen Sie über vor lustvoller Vitalität mit Hilfe von Drüsen und Radium!"
Radium-Kondom
Die gleiche Firma, die Radium-Zäpfchen herstellte, produzierte auch Radium-Kondome. Der Gummimischung war Radium beigemixt, das als keimtötend und desinfizierend galt…
Sind Sie auf Facebook? Besuchen Sie Oe24-Gesundheit auf Facebook!