Neue Arsenverbindung in Proben gefunden

Arsen in Heringskaviar entdeckt

30.03.2016

Gesundheitliche Folgen noch unklar

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Neue Verbindungen des als giftig bekannten Arsens in Fischen haben Forscher der Universität Graz entdeckt. Die Forschergruppe um Kevin Francesconi vom Institut für Chemie fand die bisher unbekannten Arsenverbindungen im Rogen von Heringen aus der Norwegischen See. Nun wollen die Forscher klären, wie giftig die organischen Verbindungen sind, teilte die Universität Graz am Mittwoch mit.

Weitere Untersuchungen sollen klären, wie giftig diese Verbindung ist
Dem Arsen gehört ihre Leidenschaft: Die Arbeitsgruppe "Umwelt- und Spurenanalytik" unter der Leitung von Kevin Francesconi vom Institut für Chemie der Karl-Franzens-Universität Graz erforscht seit Jahren die unterschiedlichen in der Natur vorkommenden Verbindungen des hochgradig giftigen Halbmetalls. In der Natur kann das Spurenelement auch in verschiedenen ungefährlichen Verbindungen vorkommen. Die neu entdeckten Arsenverbindungen müssen daher noch weiter untersucht werden. Damit soll geklärt werden, ob sie giftig sein könnten und wenn ja, wie toxisch es im Körper des Menschen wirkt, schilderte Francesconi auf Anfrage der APA. Untersuchungen an Leberzellkulturen an der Universität Potsdam hätten erste Hinweise dazu gegeben.

Nur Fischeier aus dem Europäischen Nordmeer wurden untersucht
'Dass sich in Meeresorganismen giftige Spurenelemente wie Quecksilber oder auch Arsen anreichern können, ist bekannt. Die aufgenommenen toxischen Substanzen werden chemisch an organische Verbindungen gebunden. Sie reichern sich unter anderm im Fettgewebe an und finden sich auch in den Membranen von Zellen wieder. Sandra Viczek und Kenneth B. Jensen in der Gruppe von Kevin Francesconi an der Universität von Graz haben Fischeier (Rogen) von Heringen aus dem Europäischen Nordmeer vor Norwegen näher unter die Lupe genommen, da diese besonders Membranreich sind.

Fünf verschiedene Gruppen von arsenhaltigen Phosphatidylcholinen
Bei der extrem hochauflösenden massenspektronomischen Analyse haben sie bisher unbekannte Verbindungen der Membranlipide mit Arsen gefunden. Insgesamt sind sie auf fünf verschiedene Gruppen von arsenhaltigen Phosphatidylcholinen - also Membranlipide - gestoßen: "Wir haben erstmals nachgewiesen, dass Arsen oder Arsenfettsäuren in Phosphatidylcholine eingebaut werden können", betonte Erstautorin Sandra Viczek. Phosphatidylcholine sind wichtige Bestandteile der Membrane.

Obwohl organisch gebundenes Arsen in der Regel weniger giftig und krebserregend ist als anorganisches Arsenat, weiß man aus Studien, dass einige Arsenlipide hochtoxisch sein können. Es muss sich noch erweisen, was der nunmehr bekannte Anteil arsenhaltiger Substanzen in der Lipidmembran des Hering-Rogens in n dieser Hinsicht bedeutet. "In einem neuen, vom FWF geförderten Forschungsprojekt wollen wir gemeinsam mit Toxikologen der Universität Potsdam untersuchen, was die arsenhaltigen Verbindungen im tierischen Zellstoffwechsel bewirken", schilderte der Grazer Forscher.

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