Wunschfigur

Diät-Mythen aufgedeckt

01.09.2009

Bei keinem anderen Thema gibt esso viele Mythen und falsche Meinungen wie über die Ernährung und das richtige Abnehmen.

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Auf dem Weg zur perfekten Bikinifigur stellen sich genau betrachtetviele vermeintliche Tatsachen als falsch heraus.

'Essen nach 17.00 Uhr macht dick'
denken viele Österreicher. Sie glauben immer noch, dass man für erfolgreichesAbnehmen ein kalorienarmes Abendessen zu sich nehmen oder ganz daraufverzichten sollte. "Das ist das klassische Dinner-Cancelling",erklärte die Ernährungswissenschafterin und Autorin Angela Mörixbauer. Doch inWahrheit ist es dem Körper völlig egal, ob die Kalorien morgens, mittags oderabends zu sich genommen werden. Entscheidend ist die Summe der über dengesamten Tag verteilt aufgenommene Menge an Nahrungsenergie.

"Eine Kalorie in der Früh ist genau diegleiche Kalorie wie am Abend"so die Expertin. Wer abnehmen will, mussvielmehr darauf achten, dass er insgesamt während eines Tages weniger Kalorienzu sich nimmt, als er verbraucht. Eine Faustregel gibt es in punktoAbendmahlzeit: Damit das Essen nicht zu schwer im Magen liegt und die Nachtruhebeeinflusst, sollte die letzte Mal zwei bis drei Stunden vor dem Schlafengehengegessen werden. Was zur abendlichen Stunde auf den Teller kommt, istgrundsätzlich Jedermanns eigene Sache - Mörixbauer rät aber zu leichter Kost.'Ernährung möglichst ohne Fett macht schlank'
Ebenfalls ein weit verbreiteter Glaube:Ernährung möglichst ohne Fett macht schlank. In den Supermarktregalen tummelnsich deswegen viele "Light"-Produkte wie fettarme Joghurts, fettarmeMilch, Käse und Schinken. "Wer abnehmen will, kann bei Fett viele Kalorieneinsparen, das stimmt. Ein Gramm Fett liefert nämlich mit neun Kilokalorienmehr als doppelt soviel Energie wie ein Gramm Kohlenhydrate", so dieAutorin des Buches "Die 50 größten Diät-Lügen".

"Low-Fat"- oder gar"No-Fat"-Diäten sind nicht gesund. Das bedeutet nämlich, dass guteFette, wie zum Beispiel mehrfach ungesättigte Fettsäuren (u.a. aus derOmega-3-Fettsäuren-Gruppe), gemieden werden. "Diese sind aberlebenswichtig und können vom Körper nicht selbst gebildet werden", soMörixbauer. Zwischen 20 und 30 Prozent der aufgenommenen Kalorien sollten ausFett bestehen. Liegt der Wert darunter, drohen Mangelerscheinungen."Haarausfall und schuppige Haut können die Folge sein", warnte sie.Beim Durchschnittsösterreicher liege der Wert bei 37 Prozent.

Erstaunlich in dieser Hinsicht: TrotzDiätwahn und fettreduzierter "Light"-Produkten nahmen zum Beispieldie Amerikaner in den vergangenen 20 Jahren laut der US-Gesundheitsbehörden CDCmassiv zu. Mörixbauer kennt einen der Gründe für diese Diskrepanz: Wer Fettvermeidet, kompensiert dies oft durch andere Lebensmittel - und dasmöglicherweise in einem Ausmaß, das über die Kalorieneinsparung hinaus geht.Dies sei auch bei "Light"-Produkte ein Problem. Statt einem werdenoft gleich zwei gegessen und in Summe mehr Kalorien konsumiert als ein"normales" Produkt enthält.'Kohlenhydrate machen dick'
Reis, Brot und Nudeln sind die Feinde vielerAbnehmwilliger. Denn sie glauben: "Kohlenhydrate machen dick." EineVerallgemeinerung, die zum Beispiel auf Brot und Nudeln nicht zutrifft. Ganz imGegenteil: Vollkornbrot ist sogar sehr gesund, weil es viele Ballaststoffe enthält,die lange satt machen. Auch Nudeln machen nicht dick - vielmehr ist es dieSoße. Eine fettreiche Carbonara enthält zum Beispiel viele unnötige Kalorien,eine fettarme Tomatensoße hingegen ist sehr gesund.

'Täglich mindestens eine warme Mahlzeit'

Die meisten Österreicher sind davonüberzeugt, dass man täglich mindestens eine warme Mahlzeit braucht, um sichdauerhaft gesund zu ernähren. Das ist ein Irrtum. Egal ob die Speisen warm oderkalt gegessen werden, die Wirkung auf den Körper ist in den meisten Fällendieselbe. "Im Sommer, wenn es warm ist, essen die Menschen lieber kalte Mahlzeiten, weildiese von innen kühlen", erklärte Mörixbauer. Es mache aber durchaus Sinn,warm und kalt abzuwechseln: "Durch das Erhitzen werden manche Nährstoffefür den Körper besser verfügbar", erklärte sie. Dies sei zum Beispiel beim"Radikalfänger" Lycopin, der in der Tomate vorkommt, der Fall sowiebeim Beta-Karotin in den Karotten.

Ernährungsmythen hin, Diät-Irrtümer her,eines stimmt beim Abnehmen auf jedem Fall: Es zählt jede Kalorie, die gegessenwird. Rein für die Gewichtsentwicklung ist egal, ob diese aus Kohlenhydraten,Eiweiß, Fett oder Zucker stammt. Einen Kalorienüberschuss speichert der Menschimmer als Fettpolster. Die APA räumt mit den gängigsten Ernährungs-Irrtümern auf.

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