Die After-Party-Diät
Die besten Tipps gegen Sodbrennen
20.02.2017
Genuss, seien es Speisen oder ein Gläschen Wein, führt bei vielen zu Sodbrennen.
Gerade in der Faschingszeit, wo ein Ball dem nächsten folgt und die Versuchung in Form von Faschingskrapfen an jeder Ecke lauert, werfen wir unsere guten Ernährungsvorsätze schnell über Bord. Auch dem Alkohol gegenüber sind wir da meist nicht abgelehnt. Oft – genau genommen bei einem Viertel der Bevölkerung – endet dieser Genuss schmerzhaft: nachts plagen einen brennende Schmerzen entlang der Speiseröhre. „Klarer Fall von Sodbrennen“, denken Sie, ehe ein Säureneutralisator den „Brand“ im Brustbereich löscht. „Was meist als harmlos abgetan wird, birgt eine große Gefahr“, weiß Univ.-Doz. Dr. Martin Riegler, FA für Chirurgie. „Sodbrennen entsteht durch den Rückfluss – in der Medizin als Reflux bezeichnet – von Magensäure in die Speiseröhre. 90 Prozent der hierzulande rund 600 Speiseröhrenkrebsneuerkrankungen pro Jahr sind darauf zurückzuführen.“
Alkoholgenuss, gezuckerte Getränke oder süße Speisen führen häufig zu einem unangenehmen Brennen entlang der Speiseröhre? Damit sind Sie nicht alleine, denn rund ein Viertel der westlichen Bevölkerung leidet durchschnittlich einmal im Monat an Sodbrennen. Wie Sie dem – ganz ohne Medikamente – ein Ende setzen, verrät Univ.-Doz. Dr. Martin Riegler in seinem neuen Buch. Sein Ernährungs-Erfolgs-Konzept: die Ampel-Diät. ✏ Rote Phase Steht die Ampel aufgrund starker Beschwerden auf Rot, bedeutet das den völligen Verzicht auf konzentrierten Zucker. Eine Inspiration, was Sie essen dürfen, finden Sie oben in der Slideshow. ✏ Orange Phase In dieser Phase treten Sodbrennen, Aufstoßen und Heiserkeit in gemildeter Form aber immer noch regelmäßig auf. Die Ernährungsgewohnheiten dürfen etwas gelockert werden. Erlaubt sind ein bis zwei Scheiben Brot, Hartkäse und gedünstetes Gemüse. ✏ Grüne Phase Die Symptome treten nur mehr gelegentlich und deutlich leichter auf? Dann bedeutet das fast freie Fahrt: das Ernährungsspektrum wird um Beilagen wie Nudeln, Reis, Gnocchi und Kartoffeln, um klare Suppen sowie um grüne Smoothies erweitert. Jede Phase dauert in etwa zwei bis drei Wochen – bleiben Sie dran! |
Ärztliche Abklärung ist wichtig
Genau aus diesem Grund rät der Experte jedem, der – wenn auch nur selten – mit Sodbrennen zu kämpfen hat, zu einer Untersuchung der Speiseröhre, um eine Refluxkrankheit auszuschließen. „Bei einem Drittel der Betroffenen führt der Reflux nur selten zu Sodbrennen. Befragt man zehn an Speiseröhrenkrebs Erkrankte, werden neun angeben, sich nicht daran erinnern zu können, je an Sodbrennen gelitten zu haben“, warnt Dr. Riegler vor der stummen Gefahr des Reflux.
Ernährung als Therapie
Bei 95 Prozent der Refluxpatienten ist eine Umstellung der Ernährung ausreichend, um das Problem in den Griff zu bekommen. „Konzentrierter bzw. raffinierter Zucker schwächt den Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre und begünstigt so die Entstehung von Sodbrennen.“ Dr. Riegler hat ein Ernährungskonzept konzipiert, das er bei seinen Patienten erfolgreich anwendet: Erlaubt ist anfangs ausschließlich nicht raffinierter Zucker – mit dem individuellen Therapiefortschritt werden die Essgewohnheiten zunehmend gelockert (siehe Kasten „Die Ampel-Diät“). Übrigens, durch den Verzicht auf raffinierten Zucker purzelt auch das eine oder andere Kilo. Aber Achtung: Bevor die Ernährung umgestellt wird, muss unbedingt mit einem Arzt Rücksprache gehalten werden!