Ist das wirklich alles gesund? Neue Studien stellen viele bekannte Ernährungsregeln infrage.
Seit Jahren auf Ei, Speck und Süßes verzichtet, aber dafür oft Brokkoli und Paradeiser gegessen? War vielleicht die Mühe nicht wert. Denn immer mehr Experten bezweifeln den tatsächlichen Effekt vieler Ernährungsregeln auf die Gesundheit. Zu fast jeder Studie gibt es auch ein gegenteiliges Ergebnis. Das einzig zulässige Fazit aller Studien, so Mediziner Werner Bartels sei: „Jeder, der gegessen hat, stirbt.“
Auf den Bauch hören
Er empfiehlt, wieder mehr auf den eigenen Bauch zu hören und zu essen, was einem schmeckt: „Wenn man wirklich Lust auf ein Schnitzel mit Kartoffelsalat hat, ist das nicht ungesund. Man muss nur genau wissen, was der Körper eigentlich will – eine Kunst, die viele Menschen verlernt haben.“ Bekannt ist etwa auch dieses Paradoxon: Franzosen ernähren sich traditionell „ungesund“, haben aber die höchste Lebenserwartung in Europa.
Wenig fettes Fleisch, selten Eier, lieber Öl als Butter nehmen. Das haben uns Ärzte und Ernährungsexperten jahrelang empfohlen. Doch eine im März veröffentlichte internationale Studie räumt mit diesen Ansichten auf. Demnach gibt es keinen Hinweis darauf, dass tierische Fette das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen.
Eier
Das Dogma vom Ei, das den Cholesterinspiegel erhöht, ist ebenfalls falsch. Das im Dotter enthaltene Lecithin wirkt als Emulgator und sorgt dafür, dass das Cholesterin nicht aufgenommen wird. Auch Eier sind damit wie Butter rehabilitiert.
Haushaltszucker ist „böse“, Fruchtzucker ist gesund. Auch zu dieser Ernährungsregel gibt es widersprüchliche Studien. So zeigen einige Untersuchungen, dass Obst den Blutzuckerspiegel ebenso schnell ansteigen lässt wie weißer Zucker. Das gilt vor allem für Obstsäfte – sie galten bisher als vitaminreiche Durstlöscher, doch eine Studie der Harvard-Universität belegt: Ein hoher Saftkonsum kann das Diabetes-Risiko erhöhen.
Eine internationale Studie kommt außerdem zu dem Ergebnis, dass Obst und Gemüse nur geringe Auswirkungen auf das Krebsrisiko haben.
Die größten Ernährungsirrtümer
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Fett enthält zwar pro Gramm 9 Kalorien, allerdings ist Fett nicht gleich Fett! Pflanzliche Fette und Fette aus Fischen sind gesund! So wird durch den regelmäßigen Genuss von Olivenöl die Konzentration von Cholesterin im Blut reduziertLies mehr über Ernährungsirrtümer: Den Mythen auf der Spur - Frauenzimmer.de bei www.frauenzimmer.deFett enthält zwar pro Gramm 9 Kalorien, allerdings ist Fett nicht gleich Fett! Pflanzliche Fette und Fette aus Fischen sind gesund! So wird durch den regelmäßigen Genuss von Olivenöl die Konzentration von Cholesterin im Blut reduziert
Lies mehr über Ernährungsirrtümer: Den Mythen auf der Spur - Frauenzimmer.de bei www.frauenzimmer.deFett essen macht dick.
Fett enthält zwar pro Gramm 9 Kalorien, allerdings ist Fett nicht gleich Fett! Pflanzliche Fette und Fette aus Fischen sind gesund! So wird durch den regelmäßigen Genuss von Olivenöl die Konzentration von Cholesterin im Blut reduziert
Nach dem Verzehr von Obst sollte man kein Wasser trinken.
Wer Obst isst, soll kein Wasser trinken? Alles Quatsch ? heutzutage! Zu Großmutters Zeiten hatte Trinkwasser tatsächlich noch eine viel schlechtere Qualität und die Keime konnten in Verbindung mit Obst Magenprobleme auslösen.
Mittlerweile ist der Verzehr von Obst und Wasser aber unbedenklich, solange Sie das Obst waschen und es mit der Menge nicht übertreiben.
Joghurt macht schlank
Zugegeben: Ein Becher Naturjoghurt mit 1,5 Prozent Fettanteil enthält schlappe 66 Kalorien, aber die gleiche Menge Joghurt mit Früchten beglückt uns mit der doppelten Kalorienanzahl! Also: Aufgepasst beim Joghurtkauf!
Margarine enthält weniger Fett als Butter
Mitnichten! Margarine und Butter haben fast den gleichen Kaloriengehalt! 100 Gramm Butter haben 754 Kalorien, die gleiche Menge Margarine lediglich 32 Kalorien weniger!
Rohkost ? in jedem Falle gesund?
Ganz und gar nicht! Rohkost ist nämlich schwer verdaulich. Daher kann es bei übermäßigem Verzehr zu Blähungen und Verdauungsstörungen kommen. Auch die Inhaltsstoffe bestimmter Nahrungsmittel werden vom Körper besser verwertet, wenn sie gekocht sind.
Ein Schnäpschen hilft bei der Verdauung
Total falsch! Denn Alkohol ist zwar sehr gut um äußerlich Fettflecke verschwinden zu lassen, trägt in keinster Weise zur Verdauung von fetthaltigem Essen bei.Die beliebten Schnäpse nach einer Mahlzeit verdünnen nicht das fette Essen, sondern die Säuren im Magen, die das Fett zerlegen sollen. Auf diese Weise braucht unsere Verdauung viel länger, um die Fette abzubauen. Einzige positive Wirkung: das Schnäpschen beruhigt die Magennerven und reduziert das unangenehme Völlegefühl.
Weiße Schokolade enthält mehr Milch als dunkle
Klingt logisch, ist aber reiner Unsinn! Die Farbe der Schokolade hat mit dem Milchanteil nicht das Geringste zu tun. Die braune Farbe der klassischen Schokolade kommt nämlich vom Kakaopulver. Weiße Schokolade enthält zartgelbe Kakaobutter statt braunem Kakaopulver.
Spinat enthält viel Eisen
Die Annahme, das Spinat viel Eisen enthält, ist durch einen Rechenfehler entstanden. Ein Wissenschaftler war bei seiner Spinat-Rechnung von 100 Gramm getrockneter Ware ausgegangen, die 35 Milligramm Eisen enthielt. Da aber Spinat im Normalzustand zu 90 Prozent aus Wasser besteht, können 100 Gramm gekochter Spinat in Wahrheit nur rund 2 Milligramm Eisen vorweisen!
Vitamine kann man unbegrenzt essen
Das Prinzip “Je mehr, desto besser“ gilt nicht für Vitamine! Eine Überdosierung von Vitaminen kann Gesundheitsschäden zur Folge haben. Aufpassen sollte man vor allem bei Beta-Karotin und den fettlöslichen Vitaminen A, D, E, und K.
Wenig essen macht schlank
Auf keinen Fall! Wer täglich nur einen Apfel isst, dessen Körper schaltet auf ?Sparflamme? und verbraucht weniger Kalorien. Pro 1 Kilo Körperfett, dass von unseren Hüften verschwinden soll, muss man 8.000 bis 10.000 Kalorien einsparen ? zu empfehlen ist deshalb eine langsame Kalorienreduktion ? vor allem um dem berüchtigten Jojo-Effekt entgegen zu wirken.
Light-Produkte machen schlank
Light-Produkte sind nur auf den ersten Blick eine gute Alternative. Bei genauerem Hinschauen entpuppen sie sich meistens als nicht kalorienfreie, sondern nur kalorienreduzierte Produkte.