Warum Adipositas am Vormarsch ist und wie Sie ein Leben lang schlank bleiben, respektive sogar Kilos verlieren, verraten unsere Experten. - Die besten Experten-Tipps aus dem neuen gesund&fit Magazin.
„Das Fett, das wir zu uns nehmen“, so Dr. Moosburger, „wird zu einem Großteil von unseren Muskeln verbrannt und gelangt zum anderen Teil in unsere Fettzellen. Die eingelagerten Fette werden immer wieder gespalten, um über den Blutkreislauf in alle Organe vor allem in die Muskeln zu gelangen. In den Muskelzellen werden Fettsäuren verbrannt, um Energie zu gewinnen. Ist der Vorgang zwischen Fetteinlagerung und -abbau im Gleichgewicht, bleibt der Körperfettgehalt gleich. Ist die Energiebilanz negativ, wird das Energieminus durch körpereigene Fettreserven ausgeglichen – wir specken ab. Ist die Energiebilanz positiv, wird neues Fett in den vorhandenen Fettzellen gespeichert.“ |
Gefährliches Übergewicht
Die Weltbevölkerung wird seit 1975 alle zehn Jahre um 1,5 Kilogramm schwerer. 13 Prozent aller Erwachsenen sind mittlerweile stark fettleibig. 39 Prozent sind übergewichtig – doppelt so viele wie noch im Jahr 1980. Übergewicht und Fettleibigkeit werden weltweit mit mehr Todesfällen in Verbindung gebracht als Untergewicht. So lauten die schockierenden Ergebnisse einer aktuellen Metastudie zum Body-Mass-Index von Erwachsenen, an der sich 700 Forscher beteiligt hatten. Setzt sich der Trend zur Gewichtszunahme fort, werden im Jahr 2025 weltweit 18 Prozent der Männer und 21 Prozent der Frauen adipös sein. Das von der WHO deklarierte Ziel einer globalen Stabilisierung der Adipositas im Jahre 2025 auf dem Niveau von 2010 ist laut Studienautoren unrealistisch. Österreich sticht im internationalen Vergleich – anders als die Schweiz (vor allem die Frauen dort sind sehr schlank) – alles andere als positiv hervor. Auch wir werden immer dicker. 15,6 Prozent der Männer und 13,2 Prozent der Frauen sind laut den aktuellsten Erhebungen adipös. 1991 waren es noch 8,3 Prozent der Männer und 9 Prozent der Frauen. Die körperlichen Folgen von Übergewicht: u. a. Bluthochdruck, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, Arteriosklerose einhergehend mit einem erhöhten Risiko für Krebserkrankungen, Schlaganfall, Herzinfarkt, Gicht, Demenz – und damit eine verkürzte Lebenserwartung. Aber starten wir doch bei den Ursachen:
Warum werden wir immer dicker?
Die WHO formuliert im Zuge der Studie: „Der Hauptgrund für Fettleibigkeit und Übergewicht ist eine Energie-Dysbalance zwischen den konsumierten Kalorien und verbrauchten Kalorien.“ Sprich wir essen mehr, als wir verbrennen können. Ein eindrucksvolles Beispiel aus einer Hochrechnung zitiert Dr. Kurt A. Moosburger, FA für Innere Medizin, Sportmedizin, Ernährungsmedizin: Technische Errungenschaften wie die Fernbedienung und das Handy hätten uns einen Bewegungsverlust von bis zu 150 Kilometer in der eigenen Wohnung im Jahr beschert! Allein dies kann pro Jahr zu etwa 0,5 Kilogramm mehr Fett auf den Rippen führen. Wir bewegen uns signifikant weniger, als noch vor einigen Dekaden und essen zu viel für unseren Energieumsatz . „Hierbei“, so Diätologin Caroline Sonnenberg „sind vor allem Fett, Zucker, Alkohol maßgebliche Faktoren, die letztendlich häufig auch zu Nährstoffmängeln führen – was wiederum den Stoffwechsel stört.“ Nahrung hat durch industrielle Fertigung immer weniger mit „echtem“ Essen zu tun, und fast jeder Schritt wird uns abgenommen – dabei steckt unser Organismus noch in der Steinzeit fest, als Ressourcen knapp waren. Sprich der Körper ist genetisch auf regelmäßige Aktivität und auf das Einlagern von Fett programmiert.
Was können wir tun?
gesund & fit hat aus den für das Gewicht maßgeblichen und ineinandergreifenden Feldern Bewegung, Ernährung und Neurologie (Wie ist unser Hirn programmiert? Wie kann ich es austricksen?) Kapazitäten um ihr Know-how gebeten. Sportmediziner Dr. Moosburger, Diätologin Mag. Sonnenberg und Neurochirurgin und Psychiaterin sowie Buchautorin von „Kopfsache schlank“ Dr. Iris Zachenhofer verraten in Interviews erstens: Wie viel Bewegung der Körper braucht, um sein Gewicht zu halten. Wie viel darf ich wirklich essen? Und zweitens: Was kann ich tun, um wieder schlank zu werden? Wann beginne ich Fett zu verbrennen? Wie kann ich mein Gehirn auf schlank programmieren? Dies ist keine Diät. Dies ist ein umfangreicher Leitfaden für ein langes und gesundes Leben. Je mehr Sie umsetzen können, desto besser.