Die besten Tipps
Jetzt beginnt die Fastenzeit
17.02.2010
Nach Monaten des kulinarischen Genießens steht nun Abstinenz an: Fasten entlastet Leber und Darm und kann Einstieg Frühjahrsdiät sein.
Unter "Fasten" versteht man unterschiedliche Formen des freiwilligen Verzichts auf Nahrungs- und Genussmittel. Es ist ein alter, überwiegend religiös begründeter Brauch. Heutzutage stehen für viele Menschen auch gesundheitliche Gründe im Vordergrund. Auf alle Fälle kann die mit Aschermittwoch beginnende Fastenzeit als Anlass genommen werden, das Essverhalten zu überdenken und die Ernährungsgewohnheiten zu ändern.
So fasten Sie richtig
Es gibt viele verschiedene Formen des
Fastens. Unabhängig davon sollte unbedingt Folgendes beachten werden:
Vorher zum Arzt
Fasten kann theoretisch jeder gesunde
Erwachsene. Auf alle Fälle sollte aber mit dem Arzt abgeklärt werden, ob
medizinische Gründe gegen das Fasten sprechen, z. B. weil man gerade
Medikamente einnehmen muss. Auch Die Dauer des Fastens sollte durch den Arzt
abgeklärt werden.
Genug trinken
Mindestens 2,5 Liter kalorienfreie Flüssigkeit
täglich zu sich nehmen, z. B. Mineralwasser oder ungesüßten Tee.
Gemüse und Obst
Idealerweise ca. 500 kcal in Form von
Gemüsesuppen, Obst- oder Gemüsesäften, um Elektrolytverluste zu verhindern.
Anhaltspunkt: eine Karotten-Lauch-Broccoli-Suppe mit Kartoffeln (250 g
Gemüse in einem Viertel Liter Wasser) hat rund 90 kcal. 100 g Broccoli haben
22 kcal, 100 g Karotten 18 kcal, 100 g gekochte Kartoffeln 70 kcal. Ein
Viertel Liter Orangensaft hat ca. 110 kcal, ein Viertel Liter Tomatensaft
ca. 50 kcal.
Eiweiß nicht vergessen
Eine Mindestzufuhr an Eiweiß ist
notwendig, um einem Muskelabbau entgegenzuwirken. 30 g Eiweiß pro Tag sind
empfehlenswert. Diese Menge könnte mit einem Becher Magertopfen (250 g)
gedeckt werden. In einem Becher Joghurt sind rund 10 g Eiweiß enthalten,
ebenso in einem Glas Buttermilch.
Fasten ist keine Diät
Fasten ist keine Diät und daher nicht
zur Gewichtsreduktion geeignet. Es bietet jedoch die Möglichkeit, wieder
bewusster zu essen (Wahrnehmung von Geschmack wird wieder intensiver,
Präferenzen werden einem wieder bewusster, etc.) und somit das
Ernährungsverhalten langfristig zu ändern. Viele Menschen neigen jedoch
dazu, für eine gewisse Zeit die Nahrungsaufnahme drastisch einzuschränken.
In diesem Fall sollte mindestens ein "Entlastungs- oder Vorbereitungstag"
eingeplant werden. Wichtig dabei sind leicht verdauliche, ballaststoffreiche
Speisen wie Obst, gedünstetes Gemüse oder Reis. Legt man einen Obsttag ein,
kann man z. B. 1,5 kg frisches Obst über den Tag verteilt essen (ideal sind
Äpfel, Birnen, Erdbeeren). Ein Reistag eignet sich besonders für Menschen
mit empfindlichem Magen-Darm-Bereich. Insgesamt werden 450 g gekochter
Naturreis gegessen, morgens und abends mit 200 g ungesüßtem Apfelkompott,
mittags mit 200 g gedünstetem Gemüse.
Fastenbrechen
Auch das Fastenbrechen (= Beenden des Fastens)
sollte man nicht überstürzen, sondern zwei bis vier Aufbautage einlegen: Die
Verdauungsfunktionen müssen erst wieder aktiviert werden, schrittweise kehrt
man wieder zur Normalkost zurück. Zum Fastenbrechen eignen sich ein
gedünsteter Apfel am Vormittag, mittags etwas Gemüsebrühe und am Abend eine
Scheibe Knäckebrot mit etwas Jogurt oder Buttermilch.
Grundsätzlich gilt: Wer fastet, sollte sich auf das Fasten konzentrieren. Das heißt, man sollte sich generell Zeit im Alltag nehmen, Fasten und Hektik passen nicht zusammen. Vorsicht ist z. B. im Straßenverkehr geboten, da die Reaktionsfähigkeit durch das Fasten eingeschränkt ist.
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