In MADONNA spricht die Ex-Politikerin erstmals über Höhen und Tiefen beim Abnehmen.
Über 38 Kilogramm soll sie in den letzten acht Monaten abgenommen haben. Wie
viele es genau waren, will Andrea Kdolsky (46) zwar nicht verraten ("Das
einzige was zählt, ist, dass ich mich wohlfühle!"), fest
steht jedoch, dass die Ex-Gesundheits- und Familienministerin ganz
Österreich mit dem Diät-Fieber angesteckt hat. Jetzt spricht die ehemalige
Politikerin und Medizinerin, die in wenigen Wochen einen neuen Job antreten
wird, erstmals ausführlich über ihr Abnehm-Wunder, was sie die eine oder
andere Heißhungerattacke überstehen ließ und warum sie über den Hype um
ihren Gewichtsverlust gar nicht so glücklich ist.
Frau
Dr. Kdolsky, Sie haben immer betont, sich in Ihrem Körper wohlzufühlen – was
war der Auslöser für Sie, diese Diät in Angriff zu nehmen?
Andrea
Kdolsky: Ich habe immer gesagt, dass ich keine Anhängerin von
XXX-Small-Verhungerungs-Künstlerinnen bin und habe mich als Ministerin ja
auch gegen Bulimie eingesetzt. Deshalb ging ich etwa am Life Ball auf den
Laufsteg, was man mir leider, wie so viele Dinge, negativ auslegte. Egal –
mir war wichtig zu zeigen, dass es nichts mit der Kleidergröße zu tun hat,
dass man sich gut und attraktiv fühlen kann. Aber wenn man einmal körperlich
eingeschränkt ist, Atemlosigkeit merkt und sich auch nicht mehr leiden mag,
wenn man sich sieht, beginnt man nachzudenken, etwas dagegen zu tun. Gerade
als Politikerin sieht man dann in den Medien auch das eine oder andere Foto
von sich. Und als Frau ist man ja ein bisschen eitel und stellt irgendwann
fest, dass das mit Wohlfühlgewicht nichts mehr zu tun hat. Daraufhin habe
ich mir überlegt, etwas zu machen. Das war Anfang November des vorigen
Jahres – also es ist nicht so, dass ich in wenigen Wochen wie durch ein
Wunder unzählige Kilos abgenommen habe!
Warum haben
Sie die Metabolic-Methode gewählt?
Kdolsky:
Auf die Idee hat mich eigentlich die Schauspielerin Katerina Jacob, die die
Assistentin des "Bullen von Tölz" spielte, gebracht. Die hat
mir schon immer gefallen, weil sie zu ihren Rundungen stand. Als ich dann
die Vorher-Nachher-Fotos von ihr sah, habe ich mich informiert und bin so zu
Erika Lemmerhofer gekommen. Mir war wichtig, dass ich nicht nur etwas im
Internet lese oder aus einer Zeitung herausreiße, sondern dass ich
professionelle Unterstützung habe. Für mich als Medizinerin waren die
Erklärungen und Ansätze von Metabolic balance von Beginn an einleuchtend.
Und sehr sympathisch war mir auch, dass das Ganze unter ärztlicher Aufsicht
abläuft und ganz spezifisch auf die einzelne Person ausgerichtet ist.
Haben
Sie im Laufe dieser acht Monate auch einmal ans Aufgeben gedacht?
Kdolsky:
Was nicht ganz einfach war, war die Umstellung, nur noch dreimal am
Tag zu essen. Denn Metabolic balance besagt ja im Grunde das, was schon
meine Großmutter sagte: Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein
König und Abendessen wie ein Bettelmann. Das war am Anfang das Schwierigste,
weil man erst drauf kommt, wie oft man am Tag zu irgendetwas greift und dann
fassungslos sagt: "Ich hab’ doch eh nichts gegessen!" Hinzu
kommt, dass man auch die Menge sehr stark reduzieren muss. Also am Anfang
knurrt einem schon der Magen, so ehrlich muss man sein. Und ich hatte
natürlich Phasen, in denen ich einen Heißhunger auf die Dinge bekommen habe,
die Todsünden sind. Aufzuhören kam aber allein deshalb schon nicht in Frage,
weil diese Diät etwas kostet, was ich wirklich für einen großen Vorteil
halte. Nicht umsonst sagt man: Was nichts kostet, ist oft nichts wert. Man
gibt immerhin 300 bis 400 Euro aus – das ist zwar, meiner Ansicht nach, für
den Erfolg nicht viel, aber doch so viel, dass es mir als Sparefroh und
Kostenabwäger schade darum wäre. Deshalb kann ich auch nur jedem raten, das
in den eigenen Körper zu investieren. Wenn man das Auto ins Service bringt,
zögert man auch nicht, etwas zu bezahlen!
Wie sehr
müssen Sie heute auf Köstlichkeiten verzichten?
Kdolsky:
Nach der Phase des Extremabnehmens fügt man ja systematisch Lebensmittel
hinzu, und passt sich so wieder einem relativ "normalen" Leben an,
wo man natürlich auf gewisse Dinge schaut, aber sich nicht kasteit. Und
essen gehört nach wie vor für mich zum Lebensgefühl dazu, aber eben mit Maß
und Ziel.
Wie wichtig war für Sie die Unterstützung Ihres
Umfelds beim Abnehmen?
Kdolsky: Durchaus
wichtig. Aber zum Glück haben Freunde – auch bei privaten Essenseinladungen
– sehr auf mich Rücksicht genommen. Aber im Prinzip kommt es immer auf die
eigene Disziplin an.
Freuen Sie die positiven Schlagzeilen
über Ihren neuen Look?
Kdolsky: Also,
was ich an diesem Hype rund um mein Abnehmen gar nicht mag, ist, dass er
wieder zeigt, wie sehr unsere Gesellschaft Menschen über ihren Körper
definiert. Das halte ich für sehr bedenklich. Die Andrea Kdolsky ist die
Gleiche, die sie schon vor zwei, zehn oder fünfzehn Jahren war! Ich hatte in
den Jahren die unterschiedlichsten Dimensionen, habe mich aber als Mensch
nie verändert.
Ist es trotzdem ein neues Leben, das
Sie nun führen?
Kdolsky: Wenn, dann nur,
weil ich meinen Lebensabschnitt als Politikerin für immer abgeschlossen habe
und in absehbarer Zeit einen neuen beruflichen Weg einschlage. Aber
ansonsten hat sich in meinem Leben nichts verändert, schon gar nicht
dadurch, dass ich mich bewusster ernähre und mehr bewege. Meine Freunde und
vor allem mein Lebenspartner sind gottseidank vorher genauso zu mir
gestanden wie heute. Und das ist das Einzige, was zählt.