Starke Psyche
So denken Sie sich schlank!
18.08.2014Wir verraten Ihnen die wirksamsten Mental-Strategien, um Ihr Essverhalten zu ändern.
Kann die Psyche tatsächlich unser Gewicht beeinflussen? „Natürlich“, meint etwa Psychotherapeutin Dr. Astrid Zips. „Das passiert zum Beispiel immer dann, wenn wir unbewusst unseren nicht wahrgenommen Gefühlen entsprechend handeln, oder negative Emotionen kompensieren wollen.“
Beispiele dafür: Aus Langeweile zur Chips-Packung greifen oder sich als Belohnung für den langen Arbeitstag eine Pizza gönnen. Sie kennen das? Haben Sie auch schon bei Liebeskummer eine Tafel Schokolade verdrückt? „Gerade Frauen sind für ein solches Verhalten anfällig, bei denen im Kindesalter Essen mit Emotionen gekoppelt war. Wenn es also statt einer liebevollen Umarmung Schokolade zum Trost gab“, so die Expertin.
Seele schreit nach Aufmerksamkeit. Die beste Ernährungsstrategie nützt nichts, wenn uns Gefühle einen Strich durch die Rechnung machen. Daher: Die negativen Emotionen müssen erst angenommen, gesehen, noch einmal gefühlt werden, anstatt mit Frust-Kalorien verdrängt zu werden. Dann können Sie sich auf „schlank“ programmieren.
Susan Albers, promovierte Psychologin an der Cleveland Clinic in Ohio (Der EatQ, Knaur-Verlag), verrät, wie es geht:
Schritt eins: Im Hier und Jetzt sein
Wenn Sie erkennen, dass Sie unkonzentriert Essen in sich reinschieben, dann wiederholen Sie laut oder leise die Anweisung: „Sei hier!“ Vor jedem Bissen. Bevor Sie sich entscheiden, einen Snack zu sich zu nehmen, sagen Sie sich: „Sei hier!“
Und dann entscheiden Sie. Wiederholen Sie diese Anweisung auch jedes Mal, wenn Sie merken, dass Sie „nicht ganz bei sich selbst“ sind. Sie bringen sich so zurück zu dem, was Sie gerade empfinden. Wenn Sie merken, dass Sie hundert Sachen gleichzeitig machen, sagen Sie: „Sei hier!“
STOPP! Schenken Sie sich eine Minute, um zurückzukommen. Länger brauchen Sie nicht. Atmen Sie kräftig durch, schließen Sie Ihre Augen. Gehen Sie ganz in den Moment hinein. Konzentrieren Sie sich darauf, was Sie gerade jetzt tun. Werden Sie zum Beobachter, ermitteln Sie Ihre Gefühle und sagen Sie Ja zu allen Emotionen, die hochkommen.
2. Muskeln anspannen, „Nein“ sagen
Eine weitere Maßnahme, um dem Schokoriegel oder der Chipspackung zu widerstehen: Wenn Sie das Gefühl haben, es nicht zu schaffen, dann ballen Sie die Fäuste, spannen Sie Ihre Waden oder Ihren Bizeps an und sagen Sie leise oder laut: „Nein!“ Wiederholen Sie das ein paar Mal und konzentrieren Sie sich darauf, wie es sich anfühlt, wenn Geist und Muskeln zusammenarbeiten.
3. Stellen Sie sich zwei Fragen
Bevor Sie etwas essen – eine Mahlzeit oder einen Snack: Stellen Sie sich zwei kurze Fragen, um herauszufinden, was Sie gerade zu Ihrem Essen treibt. Erste Frage: Möchte ich etwas essen? Bewerten Sie das auf einer Skala von 1 bis 10 (10 = sehr stark, 1 = kaum Verlangen). Zweite Frage: Brauche ich etwas zu essen? Wieder bewerten Sie auf einer Skala von 1 bis 10, wie hungrig Sie gerade sind. Wenn Sie keinen Hunger haben (also alles ab bzw. unter 5), fragen Sie sich: Was brauche ich wirklich? Was ist im Moment mein eigentliches Bedürfnis? Versuchen Sie, dieses zu erfüllen – und lassen Sie den Snack links liegen.