Weizenfrei und vergan: Das ist Dahlkes neue Ernährungsformel.
Veganer leiden bestimmt an Eiweißmangel, und es fehlt ihnen an so vielen Vitaminen. Muss man denn gleich vegan sein? Das ist doch alles so extrem. Es reicht doch, auf Fleisch zu verzichten. Und außerdem: Verzichten, wer will sich denn schon freiwillig kasteien!“ Kennen Sie diese Vorwürfe und Vorurteile? Wer bereits auf den veganen Zug aufgesprungen ist, der bereits mit Hochgeschwindigkeit durch unser Land rauscht, weiß: Es ist nicht immer leicht, vegan zu sein. Oft müssen fleischlos lebende Menschen sich für ihr Essverhalten rechtfertigen. Bei Familienfeiern, im Job, bei der Nachbarin oder der besten Freundin.
Vegan ist nicht gleich gesund
Vegan ist eine Lebensphilosophie und keine Diät. So wie Yoga nicht einfach nur Gymnastik ist. Dr. Ruediger Dahlke, seines Zeichens Vegan-Pionier, Fastenarzt, Psychotherapeut und Autor, legt nach seinem Bestseller Peacefood, welcher schon für enormes Aufsehen sorgte, ein Schäufelchen nach. Denn er behauptet in seinem neuen Buch Das Geheimnis der Lebensenergie in unserer Nahrung (erschienen im Arkana-Verlag), dass es nicht genügt, einfach nur auf Fleisch zu verzichten. Wer wirklich gesund leben will, sollte mehrere Aspekte bedenken.
Lebensfrische in der Nahrung
Das neue Buch ist eine spannende Reise durch den Ernährungs-Dschungel, und Dahlke verknüpft hier die losen Fäden sämtlicher Studien (z. B. China-Study) und Forschungsergebnisse und verwebt diese zu einem schlüssigen gesund-veganen Gesamtkonzept.
Denn die vegane Ernährungsweise bedeutet nicht immer gleich gesund. Oft greifen fleischlos lebende Menschen vermehrt zu Brot, Pommes von Fast-Food-Ketten oder abgepackten Sojaprodukten. Dahlkes wohl wichtigste Erkenntnis ist, dass es vor allem auf die Lebensfrische in der Nahrung ankommt. Und diese hängt in besonderem Maße davon ab, wie viel Sonnenlicht in ihr gespeichert ist – sensible Esser spüren das. Ebenso ist die positive Energie auf Zellebene der Pflanzen wissenschaftlich nachweisbar.
Je länger Obst und Gemüse also in der Erde wachsen und reifen durfte, umso gesünder und energievoller sind die Nahrungsmittel. Obst und Gemüse aus Übersee, welches noch nicht fertig gereift geerntet wurde und erst im Flugzeug nachreifen soll, ist also – nach Dahlkes Sichtweise – nicht so Energie spendend wie die selbst gepflückten Himbeeren aus dem eigenen Garten. Klingt doch logisch? Ist es auch.
Gluten verkleben unser Gehirn
Weitere wichtige Faktoren für eine optimale, rein pflanzliche Lebensweise liegen, laut Dahlke, in der Lebenswärme (TCM), in der Frische der Nahrungsmittel und dem Lebensrhythmus. Auch das genetische Alter der Pflanzen spielt eine entscheidende Rolle.
Je stärker die Pflanze gezüchtet, manipuliert und in ihrem Erbgut verändert wurde, desto schlechter ist sie für uns. Beispiele hierfür sind der übermäßige Fruchtzuckergehalt von Hybridobst oder das schwer verträgliche Gluten von Getreide. „Wir haben einfach aus allem mehr gemacht. Und es bekommt uns nicht“, so der Autor.
Daher sollte man auch auf Weizen verzichten. Besonders interessant: Dahlkes Erkenntnis aus seiner Wahlheimat Bali, wo er seine Winter verbringt: „Weizen regt den Appetit durch seine morphin-ähnliche Wirkung und das Auf und Ab des Insulinspiegels an, weshalb Verzicht das Gewicht senkt. Weizenverzicht führt angeblich bei 30 Prozent der Menschen zu Entzugserscheinungen, da seine Verdauung morphin-ähnliche Suchtstoffe (Polypeptide) freisetzt.“ Also Finger weg vom überzüchteten Weizen.
So geht Dahlkes Ernährungs-Prinzip
Statt Weizen, Roggen und leider auch Dinkel sollen wir lieber zu Getreiden ohne Gluten greifen. Diese sind: Hafer, Hirse, Buchweizen, Amaranth, Quinoa, Vollkornreis und Mais. Ganz nach dem Motto „Je frischer, desto besser“ regt Dahlke in seinem Buch an, sich selbst Keimlinge und Sprossen anzusetzen. Diese enthalten wertvolle Vitamine. Gekeimte Sojasprossen und Leinsamen haben die höchste Nährstoffdichte je Kalorie. Weiterer Tipp: Superfoods. Hier empfiehlt der Profi dem Essen Chia-Samen beizumengen. Denn der „Supersamen“ ist eine top Omega-3-Quelle und enthält die wichtigsten Mineralstoffe, wie Kalzium. Daher, so Dahlke, ist der Konsum von Superfoods besser für unsere Gesundheit als z. B. der Konsum von Milch. Denn durch die in der Milch enthaltenen Hormone kann der Organismus Kalzium & Co. nicht optimal verstoffwechseln. Unser Körper wird sogar geschwächt. „Chia-Samen z. B. enthalten sechsmal soviel Kalzium wie Milch. Mandeln, dunkelgrüne Gemüsesorten, wie Kohl und Brokkoli, ebenso. Wer es dem Pionier nachmachen möchte und gänzlich auf Fleisch, Milch und Eier verzichtet, sollte das Vitamin B 12 in Form von Nahrungsergänzungen (www.naturella.at) zuführen. Ansonsten ist man mit frischer Nahrung gut ernährt.
Neues Buch: „Das Geheimnis der Lebensenergie in unserer Nahrung“, erschienen im Arkana-Verlag um 20,60 Euro.