Erkältung: Was hilft wirklich?

Die besten Hausmittel im Check

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Wie wendet man Hausmittel richtig an? Und wie heilkräftig sind sie wirklich? Ein Leitfaden für die DIY-Behandlung.

Wenn Schutzimpfung und/oder Präven­tionsmaßnahmen versagen, hilft bei Atemwegserkrankungen nur noch eins: die Symptome zu bekämpfen. Zur Linderung von Fieber, Schmerzen, Entzündungen, Husten, Halsweh & Co. steht neben pharmazeutischen Arzneien eine Vielzahl an Hausmitteln zur Verfügung, die bei unkomplizierten Atemwegserkrankungen eine chemie- und nebenwirkungsfreie Behandlung bieten.

Sanft, aber nicht völlig risikofrei
Doch nicht alles, was das Label „Natur“ trägt, darf bedenkenlos eingesetzt werden. Beispiel ist die Inhalation zur Linderung von Erkältungsbeschwerden. Diese gilt zwar als harmloses Hausmittel, sie ist aber nicht für jedes Krankheitsstadium geeignet. HNO-Experten raten, die Warminhalation nur im abklingenden Stadium einer Erkältungserkrankung zu verwenden. Denn in der Akutphase kann es ob der Erwärmung zu Schleimhautschwellung und vermehrter Schleimbildung kommen, was kontraproduktiv wäre. Auch fiebersenkende Essigpatschen sollte man mit Bedacht einsetzen.

Warmer Topfenwickel

Anwendung: Topfen wird auf ein Tuch aufgetragen und eingeschlagen, dann mit einer Wärmflasche auf Körpertemperatur erwärmt und mit einem weiteren Tuch auf der betreffenden Körperstelle fixiert. Er sollte mehrere Stunden am Körper bleiben und hilft dort gegen Husten, Heiserkeit, Halsschmerzen und chronische Gelenksentzündung.
Wirkung: Warmer Topfenwickel wirkt entzündungshemmend, schleimlösend und schmerzlindernd. Ein Milchsäureprozess zieht Entzündungsstoffe an und leitet diese ab. Geeignet sowohl für Erwachsene als auch für Kinder, Säuglinge und ältere Menschen.
Tipp: Als ergänzende Maßnahme bei akuten
Erkrankungen der Atemwege einsetzen.

Essigpatschen

Anwendung: Sie gelten als das Hausmittel bei Fieber schlechthin: Essigpatschen. Dafür zu einem Liter Wasser einen Esslöffel Essig beifügen, ein Leinentuch darin tränken und um Waden bzw. Füße wickeln. Darüber Socken oder Wolltücher tragen. Die Innenseiten sollten gewechselt werden, wenn sie sich nicht mehr kühl anfühlen.
Wirkung: Achtung vor fiebersenkenden Maßnahmen! Aus Studien ist bekannt, dass temperatursenkende Maßnahmen den Krankheitsverlauf verlängern können bzw. sogar die Wahrscheinlichkeit einer Sekundärinfektion steigt. Viren und Bakterien können unter höheren Körpertemperaturen besser eliminiert werden. Und: Vergleicht man die fiebersenkenden Maßnahmen hinsichtlich des Krankheitsverlaufs, so steigen physikalische Maßnahmen wie z. B. Essigpatschen schlechter aus als Medikamente.

Zwiebelsaft

Anwendung: Wird gegen Husten eingesetzt und ist einfach herzustellen: Küchenzwiebel in Würfel schneiden, mit etwas Wasser bedecken, 4 bis 6 EL Honig hinzufügen. Etwa 1 bis 2 Stunden im Kühlschrank ziehen lassen und dann bei Bedarf löffelweise einnehmen.
Wirkung: Für die Wirkung sind die schwefelhaltigen Verbindungen verantwortlich. Weiters enthält der Saft ätherische Öle und Flavonoide. Durch diese Kombi kommt es zu einer Beruhigung der Bronchien und Zur Linderung des Hustenreizes.
Tipp: Zusätzlich viel trinken! 

Inhalationen

Anwendung: Inhalieren kann Erkältungsbeschwerden lindern; die Schleimhäute werden befeuchtet, atmen fällt leichter. Einen gehäuften TL Salz in 1 l kochendem Wasser auflösen, in eine Schüssel füllen. Etwas abkühlen lassen, Kopf mit einem Handtuch bedecken und ca. 10 Minuten tief inhalieren.
Wirkung: Vorsicht! Warminhalationen nicht im Akutstadium einer ­Erkältungskrankheit anwenden, da es hier durch Gewebserwärmung zu Schleimhautschwellung und vermehrter Schleimbildung kommt. Warminhalationen nur bei abklingender Erkältung mit bestehender Schleimhauttrockenheit und Reizgefühl im Kehlkopf und Bronchialbereich.
Tipp: Inhalationen mit Eibisch-oder Salbeitee.

Hühnersuppe

Anwendung: Seit Jahrhunderten wird eine kräftige Hühnerbrühe bei Erkältung und Erkrankungen der oberen Atemwege eingesetzt. Zur Zubereitung werden Wasser, Huhn, Zwiebeln, Kartoffeln, Karotten, Pfeffer, Sellerie, etwas Salz und Petersilie benötigt. Daraus eine Suppe kochen, die heiß und eventuell mit einer stärkenden Einlage wie Reis oder Nudeln gegessen wird.
wirkung: In einer Studie der Mayo-Clinic in Rochester, USA, konnten Ärzt:innen belegen, dass sie bei einer Erkältung die Erkrankungsdauer verkürzt. Das liegt an der hohen Konzentration des Spurenelements Zink, das die natürliche Abwehrkraft stärkt.

Magenstärkende Haferflocken-Suppe 

Anwendung: Kann als Hausmittel bei Magenverstimmung bzw. Verdauungsproblemen (Anm.: ein häufiges
Corona-Symptom) zum Einsatz kommen.
wirkung: Hafer stärkt den Magen, den Darm und das gesamte Immunsystem (Anm.: Hafer enthält Zink).
Tipp: Jeden Morgen einen Teller Haferflockensuppe (Anm.: dafür Haferflocken in ausreichend heißer Gemüsebrühe ziehen lassen) essen. Die Haferpflanze enthält auch Betaglukane, Stoffe, die zu hohes Cholesterin senken können.   

Ingwer

Anwendung: Die heilkräftige Knolle wird sowohl zur Vorbeugung als auch zur Linderung von Erkältungs- sowie Magen-Darm-Krankheiten eingesetzt.
wirkung: Ingwer gilt als natürliches Antibiotikum und hilft daher auch bei bakteriellen Ursachen. Er wirkt dank Bestandteilen wie Shogaol, Zingerone und Gingerol nicht nur antibakteriell, sondern auch entzündungshemmend, schleimlösend und schmerzstillend. Aufgrund des antimikrobiellen Wirkspektrums hilft Ingwer bei unkomplizierten Atemwegserkrankungen gut. Die Naturarznei kann auch als natürliches Mittel gegen Brechreiz und Übelkeit sowie prophylaktisch bei See- oder Reisekrankheit eingesetzt werden.
Tipp: Ingwertee.
30 g Ingwer mit 1 l Wasser übergießen, 15 Minuten ziehen lassen.    

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