Zahnbleachings haben einen schlechten Ruf. Sie greifen den Zahn an und schädigen diesen. Können Sie dem zustimmen?
Dr. Rainer Loitzl: Bleichen ist nicht schädlich, wenn die richtige Methode gewählt wird. Mir ist wichtig, dass für vitale, also lebende Zähne, ein Bleichgel mit niedriger Konzentration des jeweiligen Wirkstoffs verwendet wird. Der Bleichvorgang muss dann zwar ein paar Mal wiederholt werden, um zum gewünschten Ergebnis zu kommen, aber Nebenwirkungen wie zum Beispiel plötzliche, vorübergehende Schmerzempfindlichkeiten, treten dann nicht auf.
Von welchen Methoden würden Sie eher abraten?
Dr. Loitzl: Von sehr schnell aufhellenden Verfahren würde ich ebenso abraten, wie von Home-Bleaching-Kits. Das Problem bei den Kits aus dem Drogeriemarkt oder dem Internet im Vergleich zu professionellen Home-Whitening-Systemen vom Zahnarzt ist, dass die Bleichschienen nicht individuell angepasst werden. Das kann dazu führen, dass Bleichgel an Weichstellen im Mund (z. B. Zahnfleisch) gelangt und dort Verätzungen auslöst. Auch nicht sinnvoll sind Weißmacher-Zahnpasten – sie enthalten grobe Schleifpartikel, die zu Putzschäden an den Zähnen führen können.
Außer der vom Zahnarzt angebotenen Home-Bleaching-Systeme gibt es keine kostengünstigeren Alternativen für die Zahnaufhellung zu Hause?
Dr. Loitzl: Wenn meine Patienten danach fragen, empfehle ich – vor allem nach einer professionellen Mundhygiene – ein spezielles System (BlanX White Shock mit patentierten Actilux Kristallen), das auf Schleifpartikel verzichtet, die Zähne sogar schützt und alleine durch Lichteinstrahlung die Zähne aufhellt. Das System besteht aus zwei Pasten, einem Mundwasser und einer LED-Schiene, die Ergebnisse verbessert. Der Bonus: Es wird zusätzlich eine Art Lotuseffekt erzielt, der dafür sorgt, dass sich neue Verfärbungen schwieriger auf den Zähnen ablagern können.