Mit speziellen Yogahaltungen und Atemübungen kann man den Stoffwechsel anregen und die Entgiftung des Körpers unterstützen.
Im Frühjahr erwacht nicht nur die Natur, auch unser Körper fühlt sich bereit für einen Neustart. Eine wirksame Methode, um den Körper nun in Schwung zu bringen, ist Yoga. Mit speziellen Positionen kann man den Organismus durch Aktivierung des Stoffwechsels und des Lymphsystems -ohne Hilfsmittel - beim Entgiften unterstützen. Außerdem wird man durch die Yogapraxis den Ballast auf mentaler Ebene los.
Das Herzstück einer Detoxeinheit bilden meist Drehhaltungen wie die "Gedrehte Winkelhaltung" rechts oben und die "Zur Seite gedrehte Kindshaltung" auf Seite 30. Durch das Üben des Twists und durch die Dehnungen beim Yoga werden die Leber, die Bauchspeicheldrüse und der Darm massiert. Außerdem wird die Lymphdrainage verbessert. Zu den fortgeschrittenen Übungen beim Hatha Yoga zählt der Kopfstand (siehe Bild links) - er gilt als König der Yogapositionen. Die Asana hilft beim Entgiften und bringt die Energie zum Fließen.
Parivrtta Parsvakonasana
1 . Ausgangsposition: Im Krieger I beginnen, Seite wechseln und in die gestreckte Winkelhaltung (Utthita Parsvakonasana) kommen.
2. gehdrehte Winkelhaltung: Das rechte Bein zeigt nach vorne und ist gebeugt, Knie und Ferse bilden einen rechten Winkel. Das linke Bein nach hinten ausstrecken. Den rechten Arm entlang der rechten Flanke ausstrecken. Die linken Arme über das gebeugte Knie bringen und die Hand neben dem rechten Fuß absetzen. Der Blick geht hinauf zum rechten Arm. Drei Atemzüge lang halten.
Wirkung: Verbessert die Verdauung und hilft dem Körper dabei, Toxine auszuscheiden. Auf mentaler Ebene hilft die Übung, negative Gedanken und Ängste abzubauen.
Kapalabhati
Feueratem: Ganz tief und langsam durch beide Nasenlöcher ein-und ausatmen. Die Ein-und Ausatmung sind gleich lang, doch konzentrieren Sie sich auf eine kräftige Ausatmung, dann steigern Sie das Tempo, bis Sie zweimal pro Sekunde oder noch schneller ausatmen.
Wirkung: Kapalabhati wirkt reinigend. Mudras: Der Feueratem kann in Kombination mit unterschiedlichen Mudras ausgeführt werden. Auf dem Bild links wird das Anjali Mudra geübt, das ausgleichend wirkt und zurück zur inneren Mitte führt. Rechts ist das Apan-Mudra abgebildet, das die Reinigungsprozesse im Körper fördert. Die Spitzen von Mittel-und Ringfinger werden auf die Spitze des Daumens gelegt, locker gestreckt werden Zeigefinger und kleiner Finger.
Parivritta Parshva Balasana
Zur Seite gedrehte Kindshaltung: Man beginnt in der Stellung des Kindes (Balasana), dann streckt man den rechten Arm über den Kopf aus und führt den linken Arm unter dem rechten hindurch, die Handfläche zeigt nach oben. Dabei liegt die linke Schulter auf dem Boden, auch der Kopf wird abgelegt. Die Bauchmuskeln werden angespannt, die Knie sind in einer Linie mit der Hüfte, die Beine hüftbreit auseinander. Für einige Atemzüge in der Position bleiben, dann zurück in Balasana und die Übung auf der anderen Seite ausführen.
Wirkung: Die Bauchorgane werden massiert und angeregt. Die Übung hilft Verspannungen im Nacken- und Rückenbereich zu lösen.
Surya Namaskar
Sonnengruss-Reihe: In der Berghaltung (Tadasana; o. Mitte) beginnen und drei Runden Surya Namaskar üben. Wichtig: Die Sequenz sollte mit leerem Magen praktiziert werden. Man sollte auch darauf achten, dass die Übungen in Verbindung mit dem Atem ausgeführt werden.
Wirkung: Surya Namaskar kann je nach Geschwindigkeit der Ausführung den Körper entspannen oder vitalisieren. Der Sonnengruß mobilisiert darüber hinaus die Wirbelsäule, fördert die Flexibilität, dehnt den Körper und verbessert die Körperhaltung. Übt man die Sequenz, aktiviert man außerdem den Stoffwechsel und unterstützt das Verdauungs- sowie das Lymphsystem.
Utatasana
Stuhlhaltung: Man beginnt in Tadasana (Berghaltung) einatmend die Arme ausstrecken, der Rücken ist gerade. Nabel zur Wirbelsäule ziehen und darauf achten, dass man nicht ins Hohlkreuz geht. Um dem entgegenzuwirken, spannt man die Bauchmuskeln an. Die Knie ausatmend beugen - die Füße stehen hüftbreit auseinander - so als wolle man sich auf einen Stuhl setzen. Die Arme kraftvoll nach oben ziehen. Der Blick geht geradeaus und das Gewicht ruht auf beiden Fußsohlen. Fünf Atemzüge lang halten, die Arme senken und wieder aufrichten.
Wirkung: Die Bauchorgane werden stimuliert, dadurch wird der Stoffwechsel angeregt. Die Asana kann psychische Blockaden lösen, das Durchhaltevermögen stärken und den Körper energetisieren. Außerdem stärkt die Position die gesamte Körpermuskulatur.
Navasana
Boot: Den Oberkörper im Sitzen aufrichten und nach hinten lehnen. Die Beine drückt man aneinander, hebt sie und streckt sie aus. Man findet die Balance auf den Sitzhöckern. Die Arme ausstrecken, die Handflächen zeigen nach innen, die Zehen zeigen nach oben. Die Bauchmuskeln werden aktiviert. Einige Atemzüge lang in dieser Position bleiben und dann in Rückenlage ausruhen.
Wirkung: Die Bauch- und Rückenmuskulatur, aber auch die Wirbelsäule werden gestärkt. Die Asana unterstützt die Verdauungsorgane und verbessert das Gleichgewicht. Sie wirkt stabilisierend sowie zentrierend und lässt neue Lebenskraft (Prana) fließen.