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Fußfehlstellungen führen zu Fehlbelastungen und damit zu Beschwerden beim Laufen. Dr. Brabant gibt Tipps, wie man mit Hallux & Co. angemessen sportelt. 

Etwa 80 Prozent der Menschen leiden unter einer mehr oder weniger stark ausgeprägten Form der Fußfehlstellung in unterschiedlichster Erscheinungsform. Problematisch kann eine Fußfehlstellung vor allem bei der Ausübung von Sport, insbesondere beim Joggen werden. OA Dr. Patrick Brabant, Facharzt für Orthopädie und Traumatologie am Elisabethinen-Krankenhaus in Klagenfurt, erklärt zum Start der Laufsaison, wann besondere Vorsicht geboten ist.

Lauf-Tipps vom Arzt
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Zuallererst: Das Schuhwerk

Beim Joggen wird auch eine vermeintlich harmlose Fehlstellung schnell spürbar. Das Doppelte oder Dreifache des normalen Körpergewichts belastet die Gelenke. Die von der Fußfehlstellung verursachte Fehlbelastung an den Gelenken erzeugt weitere Beschwerden. "Bequeme Schuhe sind das A und O -diese engen den Fuß nicht zu sehr ein und man hat optimale Bewegungsfreiheit", empfiehlt der Orthopäde. Laufschuhe sollten den Fuß stützen bzw. unterstützen und eine Sohle mit Dämpfung besitzen. Eine Laufanalyse kann helfen, das optimale Schuhwerk auszuwählen, denn hier wird jeder Fuß individuell ausgewertet.

Das Sprunggelenk trainieren

Des Weiteren ist es ratsam, gezielt Gymnastikübungen durchzuführen, um das Sprunggelenk zu trainieren. Denn ein gut trainiertes Sprunggelenk verbessert den Laufstil und reduziert das Sturzrisiko. Umknicken ist nämlich die häufigste Verletzung im Laufsport. Bereits das einmalige Umknicken kann zu folgenreichen und langfristigen Verletzungen führen.

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Langsam durchstarten

Gerade jetzt zu Beginn der Laufsaison ist es wichtig, das Pensum langsam zu steigern und es nicht zu übertreiben. Die Bänder und Sehnen sowie die Muskeln benötigen einige Zeit, um sich anzupassen. "Die Devise sollte hier sein: Probieren und in sich hineinhören. Wenn sich das Laufen nicht gut anfühlt oder ständig etwas wehtut, wäre es ratsam, sich einer fachärztlichen orthopädischen Untersuchung zu unterziehen, um etwaige Probleme am Bewegungsapparat frühzeitig zu erkennen und diese gezielt behandeln zu können", empfiehlt Dr. Brabant. So kann man das Laufen in vollen Zügen genießen.

PS: Nicht nur lange Läufe haben einen Effekt auf unseren Körper. Auch eine kleine Runde erzielt schon große Wirkung. Wöchentliche Laufeinheiten von 10 bis 15 Minuten steigern bereits nachweislich unsere Gesundheit.

Hallux rigidus:

Spezielle Schuhwahl: Nach dem Hallux valgus ist der Hallux rigidus (Arthrose des Großzehengelenks) die zweithäufigste Funktionsstörung der Großzehe. Der Hallux rigidus bezeichnet eine abnutzungsbedingte Erkrankung des Grundgelenks der Großzehe, bei welcher die Zerstörung des Gelenkknorpels zu einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung führt. Grundsätzlich ist hier nicht nur beim Laufen, sondern auch im Alltag auf optimales Schuhwerk zu achten, da dadurch der Druck auf den Vorfuß und die Großzehe vermindert wird. Einige Laufschuhhersteller führen Modelle mit unterschiedlicher Vorfußbreite. Zudem ist auf eine gute Dämpfung zu achten, da diese auch die Abrollung erleichtert. Je nach Schuhmodell kann im Alltagsschuh, aber auch im Laufschuh eine Abrollhilfe angebracht werden, die ebenfalls zur Erleichterung der Abrollbewegung und Schmerzrückgang führt.

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Joggen trotz Hallux valgus?

Orthopäde OA Dr. Brabant rät: Der Hallux valgus -auch als Frostballen, Ballenzehe oder Schiefzehe bezeichnet - zählt zu den häufigsten Diagnosen von schmerzhaften Verformungen des Fußskelettes. Hierbei handelt es sich um eine Schiefstellung der Großzehe im Grundgelenk nach außen. Bewegung tut auch einem Hallux-Fuß richtig gut, da die gesamte Fußmuskulatur gestärkt wird. "Damit die Lust nicht zum Frust wird, sollten Sie auf die richtige Bewegung und passgenaue Schuhe setzen", weiß Orthopäde OA Dr. Brabant und rät Betroffenen dazu, den Laufstil sowie die Laufschuhe überprüfen zu lassen. Besondere Vorsicht ist allerdings nach einer Hallux-Operation, bei der der große Zeh begradigt wurde, erforderlich. "Hier sollten Sie erst wieder mit dem Sport beginnen, wenn der Operateur die Freigabe zum Sport erteilt hat und der Fuß das Laufen in seiner neuen Form sicher gelernt hat - und das kann schon mal einige Wochen bzw. Monate dauern", ergänzt der Mediziner.

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Achillessehne:

Was hilft bei Schmerzen? Schmerzen in der Achillessehne sind ein häufiges Problem bei Läufer:innen. Erste Symptome sind leichte Schmerzen an der Ferse und im unteren Bereich der Wade. Relativ schnell kann eine Achillessehnen-Entzündung entstehen. Im Rahmen einer körperlichen Untersuchung wird sowohl der betroffene Fuß genauestens als auch etwaige Fehlstellungen der Hüfte oder fehlerhafte Bewegungsabläufe überprüft, die für die Beschwerden verantwortlich sein könnten. Eine Ultraschalluntersuchung kann bei der Diagnosefindung helfen und etwaige pathologische Veränderungen zur Darstellung bringen. Bei akuter Achillessehnen-Entzündung ist eine Sportkarenz erforderlich, die von unterschiedlicher Dauer sein kann, aber zumindest bis zur Beschwerdefreiheit befristet sein soll. Wer an einer chronischen Entzündung leidet, sollte die Achillessehne gezielt belasten bzw. trainieren. Am besten begleitend mit physiotherapeutischen Maßnahmen.

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