Kein Tabuthema

Olympia 2024: Wie Top-Athletinnen mit ihrer Periode beim Sportevent umgehen

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Seglerin Vadlau steuert ihren Zyklus mit Ernährung – Taekwondo-Kämpferin Jahl lindert Schmerzen mit Osteopathie – Speerwerferin Hudson trainiert unabhängig vom Zyklus.

Es braucht keinen falschen Fuß, mit dem man in der Früh aufgestanden ist. Und keine Laus, die einem über die Leber lief. Es reicht, wenn der Spiegel des Hormons Östrogen im Frauenkörper abfällt, um schlechte Tage vor den eigentlichen Tagen zu haben, die sich wie ein Schleier über den Tag X legen. Sportlerinnen sind an Wettkampfpläne gebunden, finden aber Wege, ihre Leistungsfähigkeit hochzuhalten. So zum Beispiel die Ärztinnen im ÖOC-Team, Lara Vadlau und Marlene Jahl.

Hormon-Abfall, PMS und Wein-Krampf: Periode beim Großevent

Ernährung, Stress und intensive Trainingsbelastungen können zu unregelmäßigen Zyklen oder dem Ausbleiben der Periode führen, wie die niederländische Triathletin Yvonne van Vlerken berichtet. "Ich aß zu wenig für meinen Trainingsumfang und verlor meine Periode. Als Spitzensportlerin war mir nicht klar, wie wichtig ein regelmäßiger Zyklus für meine Gesundheit ist."

Die monatliche Blutung signalisiert ein hormonelles Gleichgewicht, das für die körperliche und seelische Gesundheit wichtig ist. Sie kommt jedoch oft ungelegen und bringt Symptome wie Kopfschmerzen, Unterleibskrämpfe, Müdigkeit und Stimmungsschwankungen mit sich. Besonders bei Olympischen Spielen wäre die Eisprungphase, die mit mehr Energie einhergeht, für viele Frauen ideal.

Individuelle Strategien

Vadlau, Seglerin in der 470er-Klasse, hat ihren Zyklus für die Olympischen Spiele genau berechnet und versucht, die hormonellen Tiefs mit Ernährung zu steuern. "Es ist erwiesen, dass man in dieser Phase zögerlicher ist, was ich in meinem Sport nicht gebrauchen kann." Vadlau nimmt keine Pille, da sie die hormonellen Hochs nutzen möchte. "Ich merke, dass ich vor dem Eisprung leistungsfähiger bin."

Taekwondo-Kämpferin Marlene Jahl spürt in der prämenstruellen Phase starke Stimmungsschwankungen und körperliche Schwäche. "In der Woche davor fühle ich mich schwach und brauche mehr Pausen. Nach dem ersten Periodentag kann ich wieder normal trainieren." Bei extremen Schmerzen pausiert sie einen Tag und lässt sich osteopathisch behandeln, was ihr geholfen hat, schmerzfreie Perioden zu erleben. Die Pille hat sie abgesetzt, da sie Nebenwirkungen wie Akne und Gewichtszunahme hatte.

Speerwurf-Europameisterin Victoria Hudson hat nur geringe Menstruationsbeschwerden, bemerkt jedoch, dass sich ihr Körper während der Periode verändert. "Mein Rumpf hält nicht so gut, aber ich beiße mich durch." Ihr Training richtet sich nicht nach dem Zyklus, da Wettkämpfe auch nicht danach geplant werden können. "Manchmal werfe ich während meiner Periode überraschend gut, es hängt von der Tagesverfassung ab."

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