Ergebnis einer neurobiologischen Studie: Auch Vorteile für die psychische Gesundheit.
Regelmäßiger Sport hält das Gehirn jung. Das haben Forscherinnen der Universität Göttingen in einer Studie an Mäusen herausgefunden. Es spreche vieles dafür, dass sich das Ergebnis auf Menschen übertragen lasse, sagte die deutsche Neurobiologin Siegrid Löwel am Montag. Die Studie wurde im "Journal of Neuroscience" veröffentlicht.
Die Untersuchung
Für die Untersuchung wurden Mäuse, die ein Laufrad im Käfig hatten, mit solchen in Standardkäfigen verglichen. Bei den Nagern ohne Laufrad nahm eine bestimmte Form der Anpassungsfähigkeit neuronaler Schaltkreise in der Sehrinde des Gehirns (Plastizität) bald ab und war im Alter von 110 Tagen überhaupt nicht mehr nachweisbar. Bei Mäusen mit Laufrad war diese Plastizität dagegen bis zum Alter von mindestens 242 Tagen vorhanden.
Sport ist immer gut
"Außerdem konnte diese Art jugendlicher Anpassungsfähigkeit sogar bei erwachsenen Mäusen in einem Alter wiederhergestellt werden, in dem die Sehrindenplastizität üblicherweise nicht mehr vorhanden ist", erklärte die Mitautorin Franziska Greifzu. Schon wenige Tage freiwilliges Training im Laufrad hätten dazu genügt. Dies zeige, dass es niemals zu spät sei, um von sportlicher Betätigung zu profitieren.
Auch Vorteile für Psyche
Dass Sport Vorteile für die psychische Gesundheit biete, die Stimmung hebe, Depressionen entgegenwirke oder den Rückgang kognitiver Fähigkeiten verlangsame, sei aus der Praxis seit längerem bekannt, so Löwel. "Jetzt kommen nach und nach die Ergebnisse aus der Hirnforschung dazu, die dies bestätigen", sagte die Hochschulprofessorin.
Auch beim Menschen gibt es ähnliche neurobiologische Untersuchungen. So hat eine frühere US-Studie gezeigt, dass Ausdauersport eine für das Gedächtnis wichtige Hirnregion, den Hippocampus, vergrößern kann. Forscher um Krik Erickson von der University of Pittsburgh hatten 120 Erwachsene zwischen 55 und 80 Jahren untersucht.