Die dunkle Seite des Sports
Süchtig nach Sport?
06.04.2016
Wenn Sportler nicht mehr auf ihre Grenzen achten
Sport macht glücklich und ist ein essentieller Bestandteil eines gesunden Lebensstils. Die meisten Menschen leiden unter Bewegungsmangel und sind daher gut beraten, mehr Sport zu treiben. Dennoch ist immer das Ausmaß entscheidend. Vielsportler werden ihn vielleicht kennen - den Suchtfaktor beim Sport. Nein, hiermit ist nicht das Fußballspiel im Fernsehen gemeint. Sport kann tatsächlich süchtig machen. Wer regelmäßig seine körperlichen Grenzen ignoriert, schadet seiner Gesundheit und seinen sozialen Beziehungen.
Wer ist von der Sportsucht betroffen?
Sportsucht ist kein Massenphänomen. Aus diesem Grund gibt es auch bisher nur wenige Forschungen zu diesem Thema. Eine Studie der Universität Erlangen und der Universität Halle-Wittenberg 2013 hat gezeigt, dass von 1089 befragten Athleten nur etwa 4,5 Prozent suchtgefährdet waren. Auch wenn die Sucht eine seltene Erkrankung ist, kann sie enorme Ausmaße annehmen. So gab es bei der Untersuchung einen Einzelfall, bei dem ein Süchtiger die Ferse bis auf die Knochen abgelaufen hatte.
Wie macht Sport süchtig?
Lange glaubten Fachleute, dass die körpereigenen Endorphine (Glückshormone) zu dieser Sucht führen. Das konnte aber nicht bestätigt werden. Die genaue Ursache ist allerdings noch nicht geklärt. Jedoch ist anzunehmen, dass Sportsucht als eine Art Realitätsflucht dient. Durch Sport wird das Selbstbewusstsein gestärkt und Frustrationen können abgebaut werden.
Woran erkennt man die Sportsucht?
Nicht jeder, der viel trainiert, ist gleich sportsüchtig. Wichtig sind neben dem Sport immer ein intaktes soziales Leben und eine ausgeglichene Persönlichkeit. Verschiedene Signale sollten Ihnen jedoch als Warnung dienen. Wenn zum Beispiel der Freund oder die Freundin gereizt reagieren, weil das Training nicht stattfindet, sollten Sie aufmerksam werden. Ein Sport-Stopp kann bei Süchtigen rasch zu Entzugserscheinungen führen. Diese reagieren dann mit Aggressivität, Nervosität oder mit depressiven Verstimmungen.