Schnelle Sportrückkehr

Wieder fit nach dem Bänderriss

24.06.2016

Bei einem Bänderriss ist in der heutigen Zeit nicht immer eine Operation erforderlich

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Der Bänderriss im oberen Sprunggelenk – wie bei Fußballprofi Zlatko Junuzovic – ist eine der häufigsten Sportverletzungen.  Auch viele Freizeitsportler sind betroffen.

Häufige Verletzung

Bei jedem Sport, bei dem gelaufen und gesprungen wird, besteht die große Gefahr, mit dem Knöchel umzuknicken. Viele Fußballer haben sich daher schon einmal einen Bänderriss oder zumindest eine Bänderdehnung im Sprunggelenk zugezogen. So auch Österreichs Mittelfeldspieler Zlatko Junuzovic. Beim Auftaktmatch der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft gegen Ungarn bei der EURO 2016 war der 28-Jährige überknöchelt und erlitt einen Teilriss des Außenbandes im rechten Knöchel. Eine Woche nach dem Unfall geht es dem Profi-Sportler überraschend gut und er konnte das Lauftraining wieder aufnehmen. Wir haben uns bei einem Experten erkundigt, wie nicht nur Profi-, sondern auch Freizeitsportler nach einem Bänderriss  schnell wieder fit werden. 

Wenn das Band reißt

Das obere Sprunggelenk verbindet Fuß und Unterschenkel miteinander. Mehrere Bänder stabilisieren dieses Gelenk. Das aus drei Teilen bestehende Außenband, ein Innenband und das sogenannte Syndesmoseband. Bei einer Bandverletzung am Knöchel ist am häufigsten das Außenband betroffen. Es kann überdehnt oder gezerrt sein oder im Extremfall reißen. Der klassische Verletzungsmechanismus ist das Umknicken des Fußes. „Es treten sofort sehr starke Schmerzen auf, der Knöchel schwillt an und kann nicht mehr belastet werden. Charakteristisch ist auch die Instabilität“, beschreibt Doz. Dr. Pa­trick Weninger, Facharzt für Unfallchirurgie, die Symptome eines Bänderrisses.

Konservative Behandlung  

Die Art der Behandlung richtet sich danach, wie viele Bänder  verletzt sind. Während Bänderrisse am oberen Sprunggelenk vor einigen Jahren noch häufig operativ versorgt wurden, hat sich dies geändert. Ist nur ein Außenband gerissen, reicht eine konservative Therapie. Standard ist die sogenannte frühfunktionelle Behandlung mit einer Schiene (Orthese) am Knöchel, die bei einem Teilriss vier und bei einem kompletten Riss sechs Wochen lang getragen wird. „Ein Gips ist heute nicht mehr gerechtfertigt. Der starre Verband führt zu massiven Bewegungseinschränkungen, Muskelschwund, erhöht das Thromboserisiko und das Stellungsgefühl im Raum geht verloren“, so der Experte.  Stattdessen dürfen die Patienten sofort bis zur Schmerzgrenze belasten und mit Bewegungsübungen beginnen.

Der Knöchel

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1 Schienbein
2 Wadenbein
3 Syndesmoseband
4 Drei Außenbänder

 

Manchmal ist OP nötig  

„Sind zwei oder drei Bänder gerissen“, so der Chirurg, „sollte beim Profi- oder Leistungssportler operiert werden. Sonst entsteht eine chronische Instabilität, außerdem ist eine schnellere Rückkehr zum Sport möglich. Bei einem Freizeitsportler muss nicht unbedingt operiert werden, aber es ist dann für 6 Wochen ein starrer Verband nötig.“ Bei der Operation werden die Bänder entweder direkt genäht oder an der Stelle, wo sie abgerissen sind, mit Knochenankern wieder fixiert. „Arthroskopische Bandrekonstruktion mit kleinen Schnitten ist schonender und reduziert das Risiko. Selbstauflösende Knochenanker oder resorbierbare Fäden und Stifte machen eine Zweitoperation zur Entfernung unnötig“, erklärt Dr. Weninger.  

Schnelle Sportrückkehr

Moderne Behandlungsmethoden können die Heilungsphase massiv verkürzen und eine schnellere Sportrückkehr ermöglichen. Die Stoßwellen-Therapie beispielsweise fördert die Regeneration,  erhöht die körpereigene Stammzellenproduktion, verbessert die Durchblutung der Bänder,  wodurch diese besser heilen und schneller wieder zusammenwachsen. Auch Eigenblutbehandlungen sorgen für schnellere Heilung. „Diese werden praktisch bei jedem Sportler der NBA oder NFL in den USA gemacht und sind auch bei Fußballverletzungen sehr beliebt“, erklärt Dr. Weninger. Abgenommenes Blut wird zentrifugiert und so plättchenreiches Plasma (PRP) gewonnen. Dieses enthält Faktoren der Blutplättchen, die die Bänder schneller wieder zusammenwachsen lassen.

Experten für den Eingriff
Dr. Peter Bock:
Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie
1030 Wien, Am Heumarkt 3/16
Tel.: 0664 /555 08 93

Ao. Univ.-Prof. Dr.
Christian Gäbler:
Facharzt für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie
1090 Wien, Alser Straße 28
Tel.: 0 1/402 1000
www.sportordination.com

Prim. Univ.-Doz. Dr.
Thomas Müllner, PHD:
Facharzt für Unfallchirurgie, Orthopädie und orthopädische Chirurgie
1130 Wien, Kupelwiesergasse 15
Tel.: 0 1/877 94 44, www.knieweh.at

dr. Christof Pabinger:
Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie
8010 Graz, Plüddemanngasse 45
Tel.: 0316/908204-0, www.opz.at

MR Dr. Gunther
Steinböck:
Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie
1160 Wien, Liebhartsgasse 48/7
Tel.: 01/493 17 10, www.fussarzt.at

Univ.-Prof. Dr.
Hans-Jörg Trnka:
Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie
1080 Wien, Alser Straße 43/8
Tel.: 01/4085993
www.fusszentrum.at

Ao. Univ.-Prof. Dr.
Reinhard Weinstabl:
Facharzt für  Unfallchirurgie, Sporttraumatologie
1090 Wien, Pelikangasse 15
Tel.: 0 1/79 666 79
www.weinstabl.at

Doz. Dr. Patrick
Weninger:
Facharzt für Unfallchirurgie
1190 Wien, Krottenbachstraße 8/4
Tel.: 0699/172 42 838
www.dr-weninger.at
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