Mehr FSME-Fälle

FSME-Impfung wirkt zu 99 Prozent

23.01.2014

Impfplan empfiehlt allen Österreichern die Immunisierung.

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Das sollte vor der "Zecken-Saison" 2014 für Aufmerksamkeit sorgen: 2013 gab es in Österreich mit 98 registrierten FSME-Erkrankungen fast doppelt so viele wie im Jahr zuvor (52). Mehr als die Hälfte betraf über 50-Jährige, aber auch ein erst vier Wochen altes Baby erkrankte. Es gab zumindest einen Todesfall, teilten Experten vom Department für Virologie der MedUni Wien jetzt mit.

Impfen schützt!
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) als "Zeckenkrankheit" kann zu fast hundert Prozent durch die Immunisierung verhindert werden. In Österreich hatten 2005 88 Prozent der Bevölkerung zumindest eine Teilimpfung bekommen, die volle Durchimpfungsrate wurde mit 68 Prozent angegeben. Seither kam es zu einer Stagnation bzw. sogar zu einem geringen Rückgang bei den FSME-Impfraten.

Impfung für alle empfohlen
Hier die wichtigsten Informationen laut dem Österreichischen Impfplan 2014: "In Österreich ist kein Bundesland FSME-frei, daher ist die Impfung für alle in Österreich lebenden Personen zu empfehlen. Dies gilt auch für Reisende in österreichische Endemiegebiete oder in entsprechende Gebiete im Ausland. Die FSME Impfung schützt gegen alle bekannten FSME-Virus-Subtypen. (...) Die Effektivität der FSME-Impfung beträgt für - nach dem empfohlenen regulären Schema - geimpfte Personen etwa 99 Prozent in allen Altersgruppen", stellen die Experten in den aktuellen Empfehlungen fest.



Wer mit der Immunisierung beginnt, sollte im ersten Jahr die ersten zwei Teilimpfungen erhalten, im Jahr darauf die dritte. Nach drei Jahren ist die erste Auffrischung "fällig". Bei Personen unter 60 Jahren kann dann alle fünf Jahre aufgefrischt werden, ältere Menschen sollten das alle drei Jahre vornehmen lassen. Die FSME Impfung ist ab dem vollendeten ersten Lebensjahr zugelassen.

Die FSME ist eine überwiegend durch Zeckenstich, sporadisch auch durch den Konsum von nicht pasteurisierter Milch und Milchprodukten (von Schafen und Ziegen, sehr selten auch Kühen) übertragene Infektionskrankheit. Das FSME-(Tick-borne Encephalitis, TBE-)Virus gehört zur Familie der Flaviviren. Es ruft es nach einer Inkubationszeit von durchschnittlich acht Tagen (drei bis 28 Tage) nach dem Zeckenstich ein in etwa 80 Prozent zweiphasiges Krankheitsbild hervor. In der ersten Phase treten grippeähnliche Symptome auf, während in der zweiten Phase nach einem symptomfreien Intervall von durchschnittlich siebenTagen das Spektrum von einer milden Meningitis (Gehirnhautzentzündung) bis zu schwerer Enzephalitis (Gehirnentzündung) mit oder ohne Rückenmarkbeteiligung (Lähmungen) reicht. Etwa ein Drittel der Patienten zeigt nach durchgemachter Erkrankung langdauernde Folgeschäden.

Unbestritten sind die Erfolge der FSME-Impfung in Österreich. Zwischen 2003 und 2012 wurden dadurch rund 4.000 Erkrankungen und 30 Todesfälle verhindert. Vor Beginn der großen Impfaktionen war die FSME in Österreich die häufigste virale Infektionskrankheit mit Enzephalitis. Damals traten 300 bis 700 Erkrankungsfälle (Inzidenz etwa vier bis neun Fälle pro 100.000) pro Jahr auf. Das wurde um rund 85 Prozent reduziert.

Es gibt nur wenige Gründe gegen eine FSME-Immunisierung: zum Beispiel eine schwere Überempfindlichkeit gegen Hühnereiweiß. Bei akuten behandlungsbedürftigen (Infektions-)Krankheiten sollte die Impfung verschoben werden. Die erste Vakzine wurde ursprünglich am Institut für Virologie der damaligen Universität Wien vom Virologen Christian Kunz und seinem Team entwickelt.

 

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