Studie warnt

Achtung: Duftkerzen erhöhen das Lungenkrebsrisiko

09.12.2024

Duftkerzen sind vor allem zur Weihnachtszeit beliebt. Sie schaffen eine gemütliche Atmosphäre und verbreiten angenehme Düfte. Doch Forschende warnen jetzt vor den gefährlichen Folgen. 

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Zur Weihnachtszeit soll unsere Wohnung am besten nach Zimt, Nelken und Orangen duften. Doch Duftkerzen-Fans müssen nun stark sein. Eine aktuelle Studie aus Irland legt nahe, dass beliebte Raumduftprodukte wie Duftkerzen, Lufterfrischer und Räucherstäbchen das Risiko für ernsthafte Krankheiten, darunter auch Krebs, deutlich erhöhen können.

Die unsichtbare Gefahr: So schädlich sind Duftkerzen

Duftkerzen können die Luftqualität in Innenräumen erheblich verschlechtern und dadurch das Risiko für schwere Erkrankungen deutlich erhöhen. Zu diesem Schluss kommen Asit Kumar Mishra vom University College Cork und Marie Coggins von der University of Galway. Besonders in schlecht belüfteten Räumen steigt die Konzentration gefährlicher Schadstoffe rapide an. Die Studie zeigt, dass beim Abbrennen bestimmter Duftkerzen potenziell krebserregende Stoffe freigesetzt werden, die insbesondere das Lungenkrebsrisiko erhöhen könnten.

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Erschreckend ist auch die Belastung durch Feinstaub: Duftkerzen können die Konzentration von Feinstaubpartikeln auf das 15-Fache der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Grenzwerte für Innenräume erhöhen. Beim Abbrennen entstehen zudem giftige Gase wie Kohlenmonoxid, Schwefeldioxid und Stickoxide, die die Atemluft massiv belasten und die Gesundheit gefährden.

Gesundheitliche Folgen

Kurzfristig können diese Schadstoffe Symptome wie Husten, Niesen und Reizungen der Augen, Nase und des Rachens hervorrufen. Langfristig könnten sie zu schweren Gesundheitsproblemen wie Herzerkrankungen, chronischer Bronchitis und Lungenkrebs führen. Auch bestehende Atemwegserkrankungen wie Asthma können durch die erhöhte Feinstaubbelastung erheblich verschlimmert werden.

Schlimmer als Zigaretten

Die Forschenden zogen einen überraschenden Vergleich: Die Auswirkungen von Duftkerzen und Räucherstäbchen können die von Zigarettenrauch übertreffen. "Wenn die gleiche Menge an Zigaretten und Räucherstäbchen verbrannt werden, erzeugen die Räucherstäbchen etwa viermal so viel Feinstaub wie die Glimmstängel", heißt es in der Studie. Dieses alarmierende Ergebnis sollte uns dazu bewegen, den Einsatz von Duftkerzen kritisch zu überdenken.

Sind natürliche Inhaltsstoffe die Lösung?

Wer glaubt, mit Duftkerzen aus natürlichen Inhaltsstoffen auf der sicheren Seite zu sein, irrt leider. Auch diese können beim Verbrennen schädliche Stoffe freisetzen. In Kombination mit Ozon in der Raumluft können dabei giftige Nebenprodukte entstehen, die die Gesundheit gefährden. Eine bessere Alternative ist es, Raumdüfte selbst herzustellen – zum Beispiel mit ätherischen Orangen und Nelken –, da hierbei keine gefährlichen Gase freigesetzt werden.

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Für alle, die trotz der Risiken nicht auf Duftkerzen oder Räucherstäbchen verzichten möchten, gilt: Verwenden Sie diese Produkte nur in ausreichend großen Räumen und möglichst in der Nähe eines geöffneten Fensters. Eine gute Belüftung ist entscheidend, um die Schadstoffkonzentration in der Luft zu reduzieren.

Duftkerzen sind auch für Haustiere eine große Gefahr

Nicht nur Menschen, sondern auch Haustiere können durch Duftkerzen beeinträchtigt werden. Laut Expert:innen können die freigesetzten Duftstoffe die empfindlichen Atemwege von Tieren reizen und das Risiko für Erkrankungen wie Asthma oder Bronchitis erhöhen. Ein bewusster Umgang ist daher unerlässlich – zum Schutz aller im Haushalt.

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