Erkältungssaison

Achtung, Suchtgefahr! Vorsicht vor diesen Nasensprays

14.11.2024

Ganz Österreich schnieft. Viele greifen deshalb zu Nasenspray. Doch HNO-Experten warnen: Wer zu viel davon nimmt, kann süchtig werden.

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Im Herbst und Winter machen uns Husten, Halsweh und eine verstopfte Nase wieder zu schaffen. Gegen die verstopfte Nase verspricht ein Nasenspray Abhilfe. Zwar sorgen diese schnell wieder für einen freien Atem, doch ganz ungefährlich ist die Nutzung nicht. Denn das Medikament kann abhängig machen.

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Wie wird man Nasenspray-süchtig?

Die rezeptfreien Fläschchen aus der Apotheke enthalten hochwirksame Wirkstoffe wie Oxymetazolin, Xylometazolin, Phenylephrin und Pseudoephedrin, die an bestimmte Rezeptoren in der Nasenschleimhaut andocken und dadurch eine Verengung der Blutgefäße bewirken. Diese Verengung reduziert die Schwellung, und die Nasenatmung verbessert sich kurzfristig. Das Problem: Bei wochenlanger Einnahme können diese Wirkstoffe zu einer Abhängigkeit führen. Bereits nach ein paar Tagen verkürzt sich die Wirkungsdauer.

Warum ist die Abhängigkeit von Nasenspray gefährlich?

Bei längerem Gebrauch treten erhebliche gesundheitliche Risiken auf:

Schädigung der Nasenschleimhaut

Die dauerhafte Anwendung von Nasenspray verhindert die ausreichende Durchblutung und Befeuchtung der Nasenschleimhaut. Dadurch wird die Schleimhaut dünn und empfindlich, vergleichbar mit Pergamentpapier. In diesem Zustand kann die Nase ihre natürliche Funktion – das Befeuchten, Erwärmen und Reinigen der Atemluft – nicht mehr ausreichend erfüllen.

Anfälligkeit für Infektionen

Trockene und geschwächte Schleimhäute erleichtern Krankheitserregern das Eindringen in den Körper. Dies führt häufig zu wiederkehrenden Erkältungen und einer chronisch verstopften Nase.

Gefahr irreversibler Schäden

Im fortgeschrittenen Stadium einer Abhängigkeit kann es zu erheblichen Schäden der Nasenscheidewand kommen, die schlimmstenfalls zur Bildung eines Lochs führt. In einigen Fällen entstehen irreversible Folgen, wie etwa eine Beeinträchtigung des Geruchssinns bis hin zum vollständigen Verlust.

Teufelskreis und zunehmender Gebrauch

Nasensprays verringern kurzfristig die Schwellungen der Blutgefäße in der Nase. Sobald die Wirkung jedoch nachlässt, strömt das Blut vermehrt zurück, und die Verstopfung verstärkt sich. Dies führt dazu, dass Betroffene immer häufiger zum Spray greifen müssen, was einen gefährlichen Teufelskreis auslöst.

Experten warnen vor Abhängigkeit

Der bekannte britische HNO-Arzt Dr. Sooj erläutert in den sozialen Netzwerken, dass manche Menschen so abhängig von Nasenspray sind, dass sie es stündlich verwenden müssen und ohne es kaum atmen könnten. Er betont, dass ein abrupter Entzug sehr belastend sein kann und oft eine monatelange Leidenszeit bis hin zu einem Jahr voller Entzugserscheinungen zur Folge hat.

Insgesamt ist die dauerhafte Nutzung von abschwellenden Nasensprays daher äußerst riskant und kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.

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