Schock-Studie
Alzheimer-Tag: So viele junge Menschen leiden an Demenz
21.09.2023Oft werden nur ältere Menschen mit der Krankheit in Verbindung gebracht, dies ist aber ein Trugschluss. Auch viele junge Menschen leiden an der Krankheit, auch wenn sie erst viel später diagnostiziert wird.
Demenz, eine Krankheit, die oft mit älteren Menschen in Verbindung gebracht wird, betrifft auch jüngere Menschen, und sie erkennen es oft erst spät. Eine neue Studie beleuchtet die Schwierigkeiten, vor denen junge Betroffene und ihre Familien stehen.
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Viele Kranke in jungen Jahren
Oft werden nur ältere Menschen mit der Krankheit in Verbindung gebracht, dies ist aber ein Trugschluss. Schon zwischen dem 45. und 65. Lebensjahr ist etwa jeder tausendste Mensch von Demenz betroffen. Eine früh auftretende Demenz bringt für die Betroffenen und ihre Angehörigen besondere Herausforderungen mit sich. Dies betont die Alzheimer Forschung Initiative (AFI) anlässlich des Welt-Alzheimertages am 21. September.
Demenz kann grundsätzlich in jeder Form früh auftreten, erklärt Prof. Kathrin Finke, die psychologische Leiterin des Gedächtniszentrums am Universitätsklinikum Jena: "Dies umfasst klassische neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer-Demenz oder die Frontotemporale Demenz, bei denen Nervenzellen im Gehirn allmählich absterben. Auch eine unzureichende Sauerstoffversorgung des Gehirns, beispielsweise durch frühe Schlaganfälle, kann eine Ursache sein." Genetische Faktoren spielen eine größere Rolle als bei später auftretender Demenz, so ein Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der AFI.
Symptome werden oft nicht wahrgenommen
Bei jüngeren Patienten werden auftretende Symptome oft fälschlicherweise auf Burnout oder Depressionen zurückgeführt, anstatt an Demenz zu denken. Eine späte Diagnose ist daher nicht ungewöhnlich, wie der deutsche Neurologe Dr. Michael Lorrain betont: "Im Alter von 55 oder 60 Jahren denkt man bei Vergesslichkeit nicht zwangsläufig an Demenz. In der Medizin gilt: Man findet nur das, was man sucht. Es kann zwei bis vier Jahre dauern, bis jemand einen Facharzt aufsucht und die entsprechenden Untersuchungen durchgeführt werden."
Laut AFI sind junge Menschen mit Demenz anderen Belastungen ausgesetzt als ältere. Prof. Finke erklärt: "In beruflichen Kontexten und Familien werden junge, leistungsfähige Menschen benötigt, die anpacken und Verantwortung übernehmen. Die Tatsache, dass diese Rolle nicht mehr erfüllt werden kann, ist sowohl für die Betroffenen als auch für ihre Familien oft schwer zu akzeptieren."